Bücher zu grafischen Oberflächen, Swing, AWT, SWT, Java FX, Rich-Client-Plattformen

Pro Net­be­ans IDE 6. Rich Cli­ent Plat­form Edi­ti­on
Adam Myatt. Apress. ISBN 978−1−59059−895−5. Febru­ar 2008, 491 Sei­ten
Ein aktu­el­les Buch über Net­Be­ans, wel­ches auf grund­le­gen­de aber auch erwei­ter­te Eigen­schaf­ten der Ent­wick­lungs­um­ge­bung ein­geht. The­men sind unter ande­rem Instal­la­ti­on (das 1. Kapi­tel ›Down­loa­ding, Instal­ling, and Custo­mi­zing Net­Be­ans‹ ist auch online bei Goog­le Books ein­seh­bar), der Edi­tor, Ein­stel­lun­gen, Pro­jekt­an­ga­ben, Gui-Bil­der, Debug­ging, Pro­filing, Ver­si­ons­ma­nage­ment, JUnit, Refac­to­ring, Daten­bank­brow­ser, Qua­li­täts­prü­fung. Dass das Buch auf der aktu­el­len Ver­si­on 6 auf­baut, zeigt sich ins­be­son­de­re an den letz­ten Kapi­teln, in denen es JRu­by und Rails, Web-Ser­vices, BPEL, REST, dem Swing-App­li­ca­ti­on Frame­work und Beans Bin­ding zur Spra­che bringt. Dem Autor ist das Kapi­tel über Swing aber lie­ber gewe­sen, denn hier beschreibt er aus­führ­li­cher die Tech­no­lo­gie, wäh­rend bei Web-Ser­vices nur Ein­trä­ge in den Dia­lo­gen auf­ge­zählt wer­den, aber nicht erklärt wird, was die­se eigent­lich sol­len. Aber das ist wohl immer der Fall, wenn ein Buch nur zei­gen möch­te, WIE man mit der IDE etwas macht, aber nicht war­um. Für wel­che Käu­fer­schicht das Buch am Bes­ten geeig­net ist, ist schwer zu beant­wor­ten. Erfah­re­ne Ent­wick­ler, die schon eini­ge IDEs ken­nen­ge­lernt haben (Eclip­se, JDe­ve­l­oper, …) wer­den mit Net­Be­ans kei­ne Pro­ble­me haben. (Aus der Java-Com­mu­ni­ty gibt es viel­fach die Mei­nung, Net­Be­ans ist viel ein­fa­cher zu bedie­nen als Eclip­se.) Daher bekommt man mit etwas Rumkli­cken und auf­merk­sa­mem Lesen die meis­ten Sachen schnell raus, zumal die Web­sei­te von Sun voll von Tuto­ri­als ins­be­son­de­re für die fort­ge­schrit­te­nen The­men ist. Wer ein Gespür für Ent­wick­lungs­werk­zeu­ge hat, und ger­ne Online-Tuto­ri­als liest, wird mit http://www.netbeans.org/kb/ auch glück­lich. Zumal bei Sun Arti­kel zur Java ME-Ent­wick­lung, C(++) oder UML-Model­lie­rung ste­hen, die das Buch über­haupt nicht ankratzt. Scha­de eigent­lich, denn ver­mut­lich dürf­te UML für die meis­ten Leser inter­es­san­ter sein als einen BPEL-Web-Ser­vice auf Glass­fish zu deploy­en. Das letz­te Kapi­tel „Deve­lo­ping Rich Cli­ent App­li­ca­ti­ons“ hat aber nichts mit der Ent­wick­lungs­um­ge­bung selbst zu tun, son­dern stellt kurz das Net­Be­ans RCP vor. Hier ist die Ziel­grup­pe eine völ­lig ande­re. Denn der Bedie­ner einer IDE ist nicht unbe­dingt einer, der mit dem RCP Desk­top-Anwen­dun­gen schreibt. Sehr frag­wür­dig ist daher auch der Titel „Rich Cli­ent Plat­form Edi­ti­on“; hier ist man ver­lei­tet anzu­neh­men, dass es ein Buch über das RCP-Frame­work ist. Doch nein, es ist nur ein Buch über die Bedie­nung einer Ent­wick­lungs­um­ge­bung. Mai 2008

Java 2D Gra­phics
Jona­than Knud­sen. O’Reilly. ISBN 1−56592−484−3. 1999. 339 Sei­ten
[Heart]Schö­nes Buch über Java 2D. Da die 2D-API kaum älter gewor­den ist, ein guter Klas­si­ker. Sehr detail­liert sind Text­dar­stel­lung und Auf­bau von Buf­fer­e­dI­mages und Gra­fik-Fil­ter. Die Bei­spie­le las­sen sich unter http://examples.oreilly.com/java2d/ bezie­hen. Mit Java­FX wird die direk­te Pro­gram­mie­rung der Java2D-API zurück­ge­hen, doch wer eine gute Dar­stel­lung sucht, und zudem die API und Online-Doku­men­ta­tio­nen benutzt, hat das rich­ti­ge Buch gewählt.

Pure JFC 2D Gra­phics and Ima­ging
Sat­ya­raj Pan­tham. Sams. ISBN 0672316692. Ende 1999. 360 Sei­ten
Schwä­cher als O’Reillys „Java 2D Gra­phics“ aber auch ganz gut.

The JFC Swing Tuto­ri­al: A Gui­de to Con­struc­ting GUIs
Kathy Wal­rath, Mary Cam­pio­ne. Addi­son-Wes­ley. ISBN 0201433214. 953 Sei­ten
Schö­nes Ein­füh­rungs­buch in Swing. Noch schö­ner ist, dass das Swing-Tuto­ri­al kom­plett online ist. In Buch­form neh­men sonst 13 die Lis­tings ein. Mai 2007

Java Look and Feel Design Gui­de­li­nes
[Heart]Sun Micro­sys­tems. Addi­son-Wes­ley. ISBN 0201725886. März 2001. 416 Sei­ten
Die bei­den Bücher sind online unter http://java.sun.com/products/jlf/ und auch von Addi­son-Wes­ley ver­öf­fent­licht wur­den. Pflicht­lek­tü­re für alle die, die gra­fi­sche Ober­flä­chen ent­wer­fen wol­len. Sehr inter­es­sant sind die Erklä­run­gen zu Dia­lo­gen und Shortcuts/Mnemonics im Anhang. April 2007

Java AWT Refe­rence
John Zukow­ski. O’Reilly. ISBN 1565922409. 1 Auf­la­ge April 1997. 1045 Sei­ten
Das Buch ist so alt, dass es O’Reilly online schon umsonst abgibt. John hat auch ein Swing-Buch und ein Buch zu Java 6 geschrie­ben, was defi­ni­tiv inter­es­san­ter ist. Wenn man in das Buch schau­en möch­te, dann viel­leicht, wenn man etwas über ImageProducer/ImageConsumer erfah­ren möch­te oder über eine Ein­füh­rung in die Zwi­schen­ab­la­ge. Dezem­ber 2006

The Java 3D API Spe­ci­fi­ca­ti­on (2nd Edi­ti­on)
Hen­ry Sowiz­ral , Kevin Rush­forth, Micha­el Deering. Addi­son-Wes­ley. ISBN 0201710412. 2000. 653 Sei­ten
Ein Buch im Regel, was ich nie gele­sen habe. Java 3D gilt als tot und Lösun­gen wie JOGL als poten­te Nach­fol­ger. Falls man es doch mal mit der 3D-API zu tun hat, kann man das Buch auch online lesen.

Gra­phic Java 2.0. Die JFC beherr­schen (AWT)
David Geary, ISBN 3827295858, 1999, 3. Auf­la­ge, DM 99,94, 939 Sei­ten

Gra­phic Java 2.0 Band II . Die JFC beherr­schen (Swing)
David d Gearym, ISBN 3827295904, 1999, 3. Auf­la­ge, DM 197,99, 1416 Sei­ten
Ein in die Jah­re gekom­me­nes Swing-Buch, was jedoch immer noch gut die Grund­la­gen zu Swing erklärt. Durch das Alter irri­tie­ren Ver­wei­se auf JDK 1.1, aber Swing hat sich nicht groß­ar­tig im Lau­fe der Zeit geän­dert. Die deut­sche Über­set­zung ist auf kei­nem guten Niveau und eini­ge For­mu­lie­run­gen sind abso­lut unver­ständ­lich. Es gibt klei­ne Syn­tax­feh­ler (Jpanel statt JPanel) und Aus­set­zer wie new String("..."+"..."), aber die stö­ren nicht wirk­lich. Die all­ge­mei­ne Code-For­ma­tie­rung ist gut. Eine Über­ar­bei­tung wäre natür­lich super, kommt aber wohl nicht. Dabei könn­te man gut von der Booch-Nati­on für die Dia­gram­me weg­kom­men und statt­des­sen UML ein­set­zen. Bei der Goog­le-Buch­su­che kann man gut blät­tern.

Image Pro­ces­sing in Java
Dou­glas A. Lyon, Pren­ti­ce Hall, ISBN 0−13−97457707, 1999, 532 Sei­ten
So ein Buch macht glück­lich. End­lich wie­der etwas Qua­li­ta­ti­ves. Obwohl es nicht auf der Java-2D API und Java-Image-API (JAI) auf­baut ein her­vor­ra­gen­des Buch zur Bild­be­ar­bei­tung. Immer auf Schritt und Tritt dabei sind mathe­ma­ti­sche For­meln, wer also die For­ma­lis­men scheut wie ein Eis­wür­fel die Son­ne, der soll­te sich ehr ein Tuto­ri­al zur Anlei­tung der 2D-API besor­gen. Eini­ge Hin­wei­se zum Opti­mie­ren sind auch dabei (könn­te aber mehr sein). Bild­fil­ter über Ker­nel wer­den genau­so beschrie­ben wie Bild-Trans­for­ma­tio­nen. Mitt­ler­wei­le gibt es auch noch ein ande­res Buch: ›Digi­tal Image Pro­ces­sing Using Java‹ von Nick Efford. Er beschreibt die 2D-APIJuni 2k

JFC 1.1 mit Java Swing 1.0: Ein Tuto­ri­al für die Gestal­tung gra­fi­scher Benut­zer­ober­flä­chen
André Mey­er, ISBN 3−8273−1384−8, 1998, 501 Sei­ten
›Nett‹, dach­te ich mit, ›ein deut­sches Buch über Swing. Das leihst du dir aus‹. Der ers­te Blick lie­fer­te aber nichts erfreu­li­ches. Ab Sei­te 229 geht es mit der Über­set­zung der APIs los. Erst dann ent­deck­te ich in roter Schrift auf dem Buch ›voll­stän­dig und illus­trier­te Refe­renz aller Klas­sen von Swing‹. Dann ver­stand ich. Wenn ich noch ein­mal so einen Satz lese, wür­de ich solch ein Buch erst gar nicht in die Hand neh­men. Eine Zumu­tung fin­det sich jedoch im Vor­wort: ›Die­ses Buch wur­de unter gro­ßem Zeit­druck geschrie­ben…‹. Jetzt möch­te ich ein­mal Wis­sen, wer da nicht denkt, der Autor weiß sel­ber, dass das Buch unfer­tig und run­ter­ge­schrie­ben ist. Lei­der merkt man das auch beim Lesen. Viel Lis­ting, ein paar Sät­ze. Alles in allem nicht emp­feh­lens­wert weil ober­fläch­lich. Eine ähn­li­che Tie­fe bis­her ohne MCV-Model­le gibt es auch in mei­nem Online-BuchMärz 2k