TYPOGRAFIE kurzgefasst

Einleitung

Die­se Kurz­an­lei­tung ist für alle geschrie­ben, die Inter­es­se an der Gestal­tung wis­sen­schaft­li­cher Arbei­ten haben. Das Beherr­schen der Regeln für Typo­gra­fie ver­bes­sert das Erschei­nungs­bild der Arbei­ten und führt beim Leser zu einem guten ers­ten Ein­druck, ein Ver­such, unser Inter­es­se mit Emo­tio­nen zu ver­bin­den. Möge der Inhalt noch so gut sein, wenn die Ver­pa­ckung nicht anspre­chend wirkt, schließt es indi­rekt auf eine lang­wei­li­ge Fül­lung.

Typo­gra­fie ist die Kunst, Druck­sa­chen mit­tels Schrift­zei­chen, Lini­en, Flä­chen und Far­ben der­art zu gestal­ten, dass der geschrie­be­ne Text eine opti­ma­le Les­bar­keit erreicht. Die­se Gestal­tungs­merk­ma­le bestim­men im Wesent­li­chen die Mikro­ty­po­gra­fie; unter der Makro­ty­po­gra­fie ver­steht man den Gesamt­ein­druck, der beim Betrach­ter ein ange­neh­mes Gefühl erzeugt.

Erstellt man Tex­te mit einem Text­pro­gramm, wie etwa Micro­soft Word, so ist dies typo­gra­fi­sches Arbei­ten, da ein Com­pu­ter­pro­gramm das Lay­out vor­legt und die Zei­chen setzt. Das Prin­zip der moder­nen Text­ver­ar­bei­tun­gen ist WYSIWYG, gespro­chen wiz-ee-wig. Durch die inter­ak­ti­ve Bear­bei­tung und dem „what you see is what you get“ las­sen sich direkt gestal­te­ri­sche Merk­ma­le ver­än­dern, die im Druck so über­nom­men wer­den.

Doch das Werk­zeug Com­pu­ter ist nicht zwin­gend ein guter Typo­graf mit einem Auge für das Fei­ne, die Har­mo­nie, die Kor­re­spon­denz und einem Gefühl dafür, ob die Grö­ßen­ver­hält­nis­se nicht den Rah­men spren­gen. Daher liegt in die­ser Kurz­an­lei­tung für Typo­gra­fie das Augen­merk auf Lay­out­mög­lich­kei­ten und beschreibt an eini­gen Stel­len, wie sie in Word beein­flusst und opti­miert wer­den kön­nen. Man erkennt dies dann immer an einem klei­nen Pik­to­gramm.

Die Schrift

Die Geschich­te der Schrift hat — bis zu unse­rem latei­ni­schen Alpha­bet — vie­le Ver­än­de­run­gen erfah­ren. Da die Ent­wick­lung dicke Bücher füllt, beschrän­ke ich mich auf eine klei­ne Zusam­men­fas­sung.

Die Phö­ni­zi­er waren das ers­te Volk, das ein ein­fa­ches Schrift­sys­tem mit 22 Schrift­zei­chen benutz­te. Durch den Ein­fluss des Han­dels fand die­ses Alpha­bet schnell Ver­brei­tung. Das phö­ni­zi­sche Alpha­bet, wel­ches etwa 1200 v. Chr. ein­zu­ord­nen ist, kann­te nur Kon­so­nan­ten­zei­chen. Die Ver­drän­gung des phö­ni­zi­schen Han­dels im Mit­tel­meer­raum durch die Grie­chen ließ Voka­le in die Kon­so­nan­ten­schrift ein­flie­ßen. Die Ent­wick­lung dau­er­te bis zur Zeit Solons im 4. Jahr­hun­dert vor Chris­tus.

Die Zei­chen des grie­chi­schen Alpha­bets (auch grie­chi­sche Kapi­ta­lis genannt) bestan­den aus den ein­fa­chen geo­me­tri­schen For­men Kreis, Recht­eck und Drei­eck. Obwohl die Zei­chen eine gleich­mä­ßi­ge Abfol­ge der For­men ergab, war das Lesen schwie­rig, da kei­ne Wort­tren­nung statt­fand. So war man nur in der Lage, den Sinn der Tex­te buch­sta­bie­rend wahr­zu­neh­men.

Das grie­chi­sche Zei­chen­sys­tem bil­det die Grund­la­ge der sla­wi­schen Schrif­ten, wel­che das Stammal­pha­bet aller abend­län­di­schen Schrift­ar­ten ist. Eine gro­ße Wei­ter­ent­wick­lung erfuhr die Kapi­ta­lis unter dem römi­schen Impe­ri­um, etwa 100 nach Chris­tus.

Im ers­ten Jahr­hun­dert n. Chr. ent­wi­ckel­te sich das römi­sche Inschrift­al­pha­bet, das wir heu­te als Grab­in­schrift auf Stein­ta­feln ken­nen. Die ›Capi­ta­lis Monu­men­ta­lis‹ ergab sich aus zwei Schreib­werk­zeu­gen: Einem pin­sel­ar­ti­gen Arbeits­ge­rät, wel­ches schma­le und brei­te Stri­che sowie Kur­ven vor­zeich­ne­te und einem Mei­ßel, mit dem die Vor­zeich­nung in Stein geschla­gen wur­de. Ver­mut­lich sind auch so die klei­nen Abstri­che, die heu­te Seri­fen genannt wer­den, ent­stan­den.

Serifen

Seri­fen sind geschwun­ge­ne oder recht­ecki­ge Enden der Stri­che. Sie wer­den auch End­stri­che genannt. Seri­fen kann man gut an den Zei­chen ›H‹, ›A‹ und ›h‹ an den Zei­chen­sät­zen Times und Cou­rier sehen.

serifen

Abbil­dung: Seri­fen an eini­gen Let­ten

Schrif­ten mit her­vor­tre­ten­den Seri­fen wer­den ›Seri­fen­be­ton­te Schrif­ten‹ oder ›Anti­qua Schrif­ten‹ genannt. Im Ver­gleich dazu haben Seri­fen­lo­se Schrif­ten kei­ne End­stri­che. Die Schrif­ten Hel­ve­ti­ca, Ver­da­na und Luci­da Sans Uni­code sind Seri­fen­lo­se Schrif­ten, die auch Gro­tesk-Schrif­ten genannt wer­den.

Wie der Lesevorgang die Wahl der Schriften bedingt

Ver­schie­de­ne Unter­su­chun­gen der Augen­be­we­gung beim Erfas­sen von Text ver­su­chen zu bele­gen, ob Anti­qua-Schrif­ten oder Gro­tesk-Schrif­ten bes­ser zu lesen sind. Beim Lese­vor­gang wird ein Wort nicht als Fol­ge von Buch­sta­ben, son­dern als Gesamt­heit erfasst. Es geht sogar soweit, das gan­ze Wort­grup­pen auf ein­mal wahr­ge­nom­men wer­den. Um die­se Grup­pen zu erfas­sen, macht das Auge klei­ne Bewe­gun­gen, die Sac­ca­den genannt wer­den. Das Wort lei­tet sich aus dem Fran­zö­si­schen ab. Geüb­te Leser erfas­sen vie­le Wör­ter auf ein­mal und es hat den Anschein, dass sie über den Text ›flie­gen‹.

Man ver­suchst nun über einen Test die Lese­flüs­sig­keit einer Ver­suchs­per­son in Abhän­gig­keit von Schrif­ten zu mes­sen. Dazu lässt man den Wort­laut des Pro­be­tex­tes kon­stant und vari­iert die Schrift­art. Ein spe­zi­el­len Gerät erfasst die Augen­be­we­gung und misst, wie gro­ße die Sac­ca­den sind und wie häu­fig zurück­ge­sprun­gen wird. Eini­ge Unter­su­chun­gen fan­den her­aus, dass seri­fen­be­ton­te Schrif­ten bes­ser zu lesen sind als Gro­tesk Schrif­ten. Neue­re Unter­su­chun­gen wei­sen aber auf eine Schwach­stel­le der Mes­sun­gen hin, denn die Flüs­sig­keit beim Lesen hängt nicht zuletzt davon ab, wie wir an eine Schrift gewöhnt sind. Umfang­rei­che Tex­te las­sen sich heu­te sicher mit einer Gro­tesk Schrif­ten (wie Tra­de Gothic oder Syn­tax, mit 10-jäh­ri­ger Ent­wick­lungs­zeit von Hans Mei­er) beset­zen. Aller­dings stellt sich ehr die Fra­ge, ob die Schrift auch zum Inhalt passt.

Die Schriftenunterteilung

Die ers­te Unter­tei­lung fin­det nach der Schrift­art statt. Hier unter­schei­det man im wesent­li­chen nach Anti­qua- und Gro­tesk-Schrif­ten. Dane­ben gibt es noch wei­te­re Schrif­ten wie Schreib­schrif­ten (Cal­li­gra­pher) und Sym­bol­schrif­ten.

schreibschrift
Abbil­dung: Eng­li­sche Schreib­schrift von Bert­hold

Unter den Sym­bol­schrif­ten ist unter Win­dows der Zei­chen­satz ›Sym­bol‹ bekannt, denn er ent­hält vie­le mathe­ma­ti­sche Son­der­zei­chen (XYÎåÅ©). Dane­ben wird unter Win­dows noch eine wei­te­re Sym­bol­schrift­art mit­ge­lie­fert. Sie stammt vom bekann­ten Typo­gra­fen Her­mann Zapf (1918-) und heißt ›Zapf Ding­bats‹.

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Abbil­dung: Zei­chen aus Zapf-Ding­bats

Unter Win­dows heißt der Zei­chen­satz ›Win­dings‹.

Laufweiten

Wer­den die Zei­chen zu Wör­tern zusam­men­ge­setzt, so fül­len die Buch­sta­ben einen Raum aus. Die­ser Raum wird auch Lauf­wei­te einer Schrift genannt. Bei gro­ßen Lauf­wei­ten neh­men die Tex­te mehr Platz in Anspruch als vor­ge­se­hen. Daher haben vie­le Fir­men spe­zi­ell für ihre Zwe­cke Schrif­ten ent­wi­ckeln las­sen. Unter ihnen die Zeit­schrift New York Times. Sie beauf­trag­te in den 30er Jah­ren die Fir­ma Mono­ty­pe, einen Zei­chen­satz Times zu ent­wi­ckeln, der eine gerin­ge Lauf­wei­te auf­weist. So konn­te viel Text auf eine Zei­tungs­sei­te unter­ge­bracht wer­den. Mit dem glei­chen Ver­kaufs­ar­gu­ment brach­te die Haas­sche Schrift­gie­ße­rei in den 50’ern den Zei­chen­satz Hel­ve­ti­ca auf den Markt. In der Win­dows Welt heißt Hel­ve­ti­ca Ari­al, da Micro­soft ähn­lich wie im Fall der Zapf Ding­bats kei­ne Lizenz­ge­büh­ren zah­len woll­te. Hel­ve­ti­ca und Times sind zwei Zei­chen­sät­ze die häu­fig zusam­men ein­ge­setzt wer­den. Bei eige­nen Tex­ten soll­te man vor dem Ein­satz Alter­na­ti­ven tes­ten, da bei­de schon etwas ange­staubt sind.

Wäh­rend beim Blei­satz den Abstand der Schrift­zei­chen vor­ge­ge­ben ist, las­sen sich die Abstän­de im elek­tro­ni­schen Satz belie­big ver­än­dern. Dabei sind Ver­än­de­rung in zwei Rich­tun­gen mög­lich. Der Abstand kann ver­klei­nert und ver­grö­ßert wer­den. Wird er ver­klei­nert, so lau­fen wir Gefahr, dass die Buch­sta­ben sich über­de­cken. Dies ist ein sehr unschö­ner Effekt und kann nur zu beson­de­ren Text­aus­zeich­nung genutzt wer­den, wenn etwa die Auf­merk­sam­keit auf ein Schlag­wort gerich­tet wer­den soll.

Unter­schied­li­che Schrift­ar­ten haben unter­schied­li­che Lauf­wei­ten. Die nach­fol­gen­de Tabel­le zeigt den Platz­be­darf für die Schrift­art Zürich.

laufweite

Abbil­dung: Die Lauf­wei­ten ver­schie­de­nen Schrif­ten

Wird der Text­ab­stand erhöht, nennt man dies Sper­ren. Wenn der Text gesperrt gesetzt wird, so soll­ten nur noch Groß­buch­sta­ben (Ver­sa­li­en) genutzt wer­den.

Unterschneidungen

Beim Unter­schnei­den (die eng­li­sche Bezeich­nung ist Ker­ning) wer­den die Abstän­de zwi­schen bestimm­ten Buch­sta­ben- oder Zah­len­paa­ren indi­vi­du­ell ver­klei­nert. Der Begriff stammt aus dem Blei­satz, weil dazu ein Stück aus der Let­ter her­aus­ge­schnit­ten wer­den muss­te. In der Zeit der elek­tro­ni­schen Publi­ka­tio­nen muss die­ser Abstand nur noch in der Text­ver­ar­bei­tung oder dem DTP Pro­gramm ein­ge­stellt wer­den.

kerning

Abbil­dung: Ker­ning zwi­schen dem Paar ›Ty‹

Bei einer guten digi­ta­len Schrift sind die opti­ma­len Abstän­de zwi­schen allen denk­ba­ren Zei­chen­paa­ren in einer Tabel­le hin­ter­legt. Die­se wird dann vom Satz­pro­gramm berück­sich­tigt. Zif­fern wer­den in der Regel nicht auto­ma­tisch unter­schnit­ten, son­dern haben fes­te Brei­te, da sie in Tabel­len schön unter­ein­an­der sit­zen sol­len. Vie­le Zif­fern müs­sen daher im Text manu­ell unter­schnit­ten wer­den. Beson­ders auf­fäl­lig ist zum Bei­spiel das Paar 11, da eine Eins beson­ders wenig Brei­te besitzt.

Ligaturen

Liga­tu­ren sind zwei oder drei zusam­men­ge­fass­te Zei­chen die zur bes­se­ren Les­bar­keit zu einem Zei­chen ver­schmol­zen sind. Typi­sche Zei­chen­kom­bi­na­tio­nen sind die Paa­re ›ff‹, ›fi‹, ›fl‹, ›ffi‹, ›ffi‹.

ligatur

Abbil­dung: Die Liga­tur der Buch­sta­ben ›fi‹ und ›fl‹

Wer­den Liga­tu­ren ver­wen­det, so soll­ten die­se kei­ne Wort­stäm­me ver­bin­den. Die Gefahr ergibt sich etwa bei dem Wort Stoff­la­ger. Hier bil­den ›Stoff‹ und ›Lager‹ zwei Wort­stäm­me. Hier darf nur die Liga­tur für ›ff‹ in ›Stoff‹ ver­wen­det wer­den, nicht aber die Liga­tur ›ffl‹.

Eini­ge Liga­tu­ren sind heu­te fest ver­schmol­zen, wie etwa ›sz‹ zu ›ß‹ und das Et-Zei­chen zum ›&‹.

Schriftauszeichnungen

Eine Schrift­aus­zeich­nung bezeich­net ein Stil­mit­tel, wel­ches ein­zel­ne Text­tei­le her­vor­hebt. Hier gibt es vie­le Mög­lich­kei­ten.

  • Her­vor­he­bung durch kur­si­ven Schrift­schnitt. Dies ist eine sehr dezen­te Beto­nung von Wör­tern und ist sehr fein. Daher wird so oft da ein­ge­setzt wo sinn­bild­lich geflüs­tert wird. Auch bei Fremd­sprach­li­chen Wör­tern und Wort­bil­dun­gen fin­det sie Anwen­dung. Ger­ne wird in wis­sen­schaft­li­chen Tex­ten die kur­si­ve Aus­zeich­nung ver­wen­det, wenn Begrif­fe neu defi­niert wer­den und zum ers­ten mal im Text auf­tau­chen. Durch die Aus­zeich­nung lässt sich dann der Begriff schnel­ler fin­den als wenn er nicht gekenn­zeich­net wäre.
  • Eine stär­ke­re Her­vor­he­bung erreicht man durch fet­te Vari­an­ten der Grund­schrift. Da fet­te Schrift sehr auf­fäl­lig ist, wird sie auch mit einem Schrei­en von Wör­tern ver­gli­chen. In einer Sei­te mit Text wir­ken die fett aus­ge­zeich­ne­ten Wör­ter sofort und soll­ten daher nur dann Ver­wen­dung fin­den, wenn Begrif­fe etwa in Lehr­bü­cher, Gebrauchs­an­wei­sun­gen, Kata­lo­gen oder Sach­bü­cher schnell gefun­den wer­den müs­sen.
  • Wor­te kön­nen auch nur in GROSSBUCHSTABEN (auch Ver­sa­li­en genannt) auf­fal­len. Die­se Art der Aus­zeich­nung gab es schon vor dem elek­tro­ni­schen Satz auf der Schreib­ma­schi­ne. Wör­ter in Groß­buch­sta­ben soll­ten wegen der Les­bar­keit leicht gesperrt wer­den. Mitt­ler­wei­le fin­det sich die­se Her­vor­he­bung nicht mehr so häu­fig. Dies liegt unter ande­rem  dar­an, dass Wör­ter in Groß­buch­sta­ben auf einer Sei­te zwar auf­fal­len (dies ist natür­lich auch die Inten­ti­on des Schrei­bers), Ver­sa­li­en jedoch unan­ge­nehm her­vor­tre­ten. Da gera­de bei Pro­dukt­na­men Groß­buch­sta­ben ein­ge­setzt wer­den und sich nicht ver­mei­den las­sen, da die Schreib­wei­se einer Fir­ma oder eines Pro­duk­ten nicht ver­än­dert wer­den darf, wer­den die Buch­sta­ben für Ver­sa­li­en etwas klei­ner gesetzt. Für gro­ße Tex­te emp­fiehlt es sich, eine Zei­chen­vor­la­ge zu defi­nie­ren, damit spä­te­re Ände­run­gen ein­fach durch­zu­füh­ren sind.
  • Kapi­täl­chen sind Groß­buch­sta­ben sehr ähn­lich, sie sind nur etwas klei­ner und fal­len daher im Fließ­text nicht so auf. Die Her­vor­he­bung durch Kapi­täl­chen ist eine bes­se­re Form der Aus­zeich­nung, die Ver­sa­li­en vor­ge­zo­gen wer­den soll­te; wenn sie vor­lie­gen. Lei­der benö­tigt man für ech­te Kapi­täl­chen einen eige­nen Zei­chen­satz, der bei nor­ma­len Instal­la­tio­nen von Text­ver­ar­bei­tun­gen nicht dabei ist.
  • Auch das Unter­strei­chen ist eine Her­vor­he­bung aus der Schreib­ma­schi­nen­zeit. Dies soll ver­mie­den wer­den, denn das Pro­blem beim Ein­satz von Unter­strei­chun­gen zeigt ein Wort mit Unter­län­gen, etwa Typo­gra­fie. Word (aber genau­so ande­re Text­pro­gram­me) unter­streicht nicht nur das Wort, son­dern durch­kreuzt auch mit der Linie die Buch­sta­ben ›y‹, ›p‹ und ›g‹. Da in Inter­net Brow­sern unter­stri­che­nen Wör­tern als Ver­wei­se auf ande­re Sei­te gel­ten, ist ist dies noch ein zusätz­li­cher Nach­teil.
  • Elek­tro­ni­scher Satz erlaubt noch wei­te­re For­men der Aus­zeich­nung, dar­un­ter etwa Schat­tiert, Gra­vur, Reli­ef und Umriss. Von die­sen Aus­zeich­nun­gen soll­te man sich distan­zie­ren. Gute Typo­gra­fie wird nicht durch über­trie­be­nen Ein­satz aller Aus­zeich­nungs­mög­lich­kei­ten gekenn­zeich­net, son­dern durch den durch­dach­ten Ein­satz von Schrif­ten und Kenn­zeich­nun­gen.
  • Auch mit dem Attri­but der Far­be kann Text her­vor­ge­ho­ben wer­den. Da jedoch mit jeder Far­be die Publi­ka­ti­on um ein Viel­fa­ches teu­rer wird, muss der Ein­satz von Far­ben wohl­durch­dacht sein. Aller­dings las­sen sich mit Grau­ab­stu­fun­gen auch schö­ne Her­vor­he­bun­gen erzie­len. Setzt man Text auf dunk­len Grund, so ver­sinkt die­ser leicht. Daher soll­te man in fett set­zen.

Das nächs­te Bei­spiel zeigt Text, der zudem auf einem Hin­ter­grund mit unter­schied­li­cher Hel­lig­keit sitzt. Dies soll­te wegen dem unge­nü­gen­den Kon­trast auf jeden Fall ver­mie­den wer­den.

Kontrast

Abbil­dung: Der Kon­trast der Schrift macht das Lesen schwer

Die passende Schrift

Schrei­ber nut­zen oft­mals nur eine klei­ne Aus­wahl als Schrift­ar­ten; oft sind es die, die MS Word stan­dard­mä­ßig vor­schlägt. Neben Times und Hel­ve­ti­ca gibt es aber sehr vie­le schö­ne Schrif­ten. Für die Brot­schrif­ten ist zum Bei­spiel Gul­li­ver eine inter­es­san­te Alter­na­ti­ve.

Der Satzspiegel

Neben der Schrift bestimmt die Anord­nung der Absät­ze auf der Sei­te die Les­bar­keit und Über­sicht einer Publi­ka­ti­on. Der Satz­spie­gel legt dabei fest, wo auf einer Sei­te die Tex­te (und auch Bil­der, Gra­fi­ken, Tabel­len) ange­ord­net sind. Die Anord­nung wird Lay­out genannt.

Ein Satz­spie­gel ist spe­zi­fi­ziert, wenn fol­gen­de Punk­te defi­niert sind:

  • Das Sei­ten­for­ma­te
  • Die Rand­ein­stel­lung
  • Das Gestal­tungs­ras­ters für Regis­ter­hal­tig­keit
  • Die Anzahl Spal­ten, deren Brei­te und Zwi­schen­räu­me
  • Die Text- und Text- und Stil­ele­men­te

Seitenformate

In Deutsch­land ist das gän­gigs­te Papier­for­mat für Brie­fe DIN A4. DIN A4 steht in einer Rei­he ande­rer DIN-A-For­ma­te, aus­ge­hend von DIN A2, dem Bogen. Eine Hal­bie­rung an der Längs­sei­te führt zu zum nächst klei­ne­ren For­mat: DIN A3, was auch als Blatt bezeich­net wird. Eine Hal­bie­rung eines A3-Blat­tes ergibt dann DIN A4. Dies hal­biert ergibt DIN A5, wei­ter DIN A6 und DIN A7. Neben der A-Rei­he gibt es auch noch die C- und D-For­ma­te.

DIN A0 = 1188 x 840 mm
DIN A1 = 840 x 594 mm
DIN A2 = 594 x 420 mm
DIN A3 = 420 x 297 mm
DIN A4 = 297 x 210 mm
DIN A5 = 210 x 148,5 mm
DIN A6 = 148,5 x 105 mm

Der Satzspiegel

In wel­chem Aus­maß die Nutz­flä­che mit Inhalt belegt wird, bestimmt der Satz­spie­gel. Um die Nutz­flä­che her­um ste­hen Bund, Kopf Sei­te und Fuß. Für sie gibt es bei DIN-For­ma­ten ein fes­tes Ver­hält­nis, an dem sich Desi­gner anleh­nen soll­ten. Es ergibt sich aus dem gol­de­nen Schnitt: Das Sei­ten­ver­hält­nis der Brei­te zur Höhe beträgt 5:8. Bund, Kopf Sei­te und Fuß ste­hen im Ver­hält­nis 2:3:4:6 zuein­an­der.

Im Fall von meh­ren Spal­ten ist auf einen pas­sen­den Abstand der Spal­ten zu ach­ten. Eine gute Idee ist, die Brei­te der Buch­sta­ben ›m‹ und ›i‹ als Spal­ten­brei­te ein­zu­set­zen.

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Wird eine Spal­ten­trenn­li­ne ein­ge­setzt, so so ist der Abstand der rech­ten und lin­ken Text­box grö­ßer; er ent­spricht etwa der Brei­te von ›mii‹. Die Trenn­li­ne muss sich natür­lich har­mo­nisch in das Schrift­bild ein­schmie­gen – ist sie zu groß, wirkt sie domi­nant und sie zieht die Auf­merk­sam­keit auf sich. Die Schwie­rig­keit beim Flat­ter­satz liegt nur dar­in, dass im All­ge­mei­nen der Abstand der Spal­ten durch die unre­gel­mä­ßi­gen Zei­len­län­gen grö­ßer wird. Der Abstand wird daher ver­min­dert.

Kolumnentitel

Sei­ten­zah­len oder die Über­schrif­ten am Kopf einer Sei­te nennt man Kolum­nen­ti­tel. Er ist Teil des Satz­spie­gels. Ein leben­di­ger Kolum­nen­ti­tel ist oben über den Text ange­bracht und heißt so, weil er sei­nen Text in Abhän­gig­keit von der Sei­te ändert. Das gilt zum Bei­spiel, wenn er die Sei­ten­zahl oder Kapi­tel­num­mer anzeigt. Der leben­di­ge Kolum­nen­ti­tel soll­te etwa ein bis zwei Leer­zei­len zum Text besit­zen. Nutzt der Typo­graf eine Trenn­li­nie zwi­schen Kolum­nen­ti­tel und Text, so soll­te die­se Lini­en nicht nur pas­sen­de Dicke, son­dern auch zum obe­ren Text einen gerin­ge­ren Abstand haben als zur Text­box – ein Ver­hält­nis von 3:8 bis 5:8 ist ange­mes­sen, die Mit­te ist kei­ne gute Idee.

Ein toter Kolum­nen­ti­tel besteht nur aus der Sei­ten­zahl. Den toten und leben­di­gen Kolum­nen­ti­teln ist gemein­sam: Gera­de Sei­ten­zah­len ste­hen immer links, unge­ra­de rechts.

Textausrichtung

Der Text kann als links­bün­di­ger, rechts­bün­di­ger oder zen­trier­ter Flat­ter­satz bezie­hungs­wei­se Block­satz gesetzt sein. Der Name Flat­ter­satz kommt daher, dass die Wör­ter hin­ten nicht bün­dig wie bei Block­satz abge­schlos­sen sind, son­dern will­kür­li­che Län­ge haben, also flat­tern. Links­bün­di­ger Satz wird häu­fig ein­fach Flat­ter­satz genannt.

Jede Aus­rich­tung hat Vor- und Nach­tei­le. Beim Block­satz lau­fen die Zei­len über die vol­le Spal­ten­brei­te. Dadurch wirkt das Bild ruhig, erfor­dert jedoch erhöh­ten Auf­wand bei der Sil­ben­tren­nung, weil sonst unschö­ne gro­ße Wort­zwi­schen­räu­me ent­ste­hen ins­be­son­de­re bei schma­len Spal­ten. Die­se gilt es zu ver­mei­den. Bei vie­len Tren­nun­gen pas­siert es leicht, dass meh­re Bin­de­strich unter­ein­an­der ste­hen. Guter Satz ver­mei­det meh­re­re Tren­nun­gen direkt hin­ter­ein­an­der und das Abtren­nen ganz kur­zer Sil­ben. Die Tren­nung soll­te kei­ne Zwei­er­glie­der abtren­nen und Wort­stäm­me beach­ten. In klei­nen Spal­ten soll­te man zu Flat­ter­satz grei­fen.

Die neue Recht­schrei­bung erlaubt zwar ein wil­des Tren­nen wider aller Wort­gren­zen und inner­halb ›st‹, es spricht jedoch nichts dage­gen, sich trotz­dem an die her­kömm­li­chen Trenn­re­geln zu hal­ten.

Hurenkind

Ein Huren­kind ist eine allein ste­hen­de Zei­le am Schluss eines Absat­zes, die am Anfang einer neu­en Spal­te oder Sei­te sehr unschön und ver­wir­rend wirkt. Neben dem Huren­kind kennt die Typo­gra­fie noch einen Schus­ter­jun­gen. Dies ist eine Zei­le, die allei­ne am Ende einer Sei­te steht und wo der Absatz auf der fol­gen­den Sei­te oder Spal­te wei­ter­läuft.

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Dar­stel­lung: Bei­spiel für einen Schus­ter­jun­gen  und ein Huren­kind

Zeilenlänge und Schriftgrößen

Die Brei­te einer Spal­te hängt von der ver­wen­den­den Schrift­art, Schrift­grad und dem Durch­schuss ab. Der Durch­schuss ist ein zusätz­li­cher Zei­len­ab­stand, der im Blei­satz zwi­schen die Zei­len gescho­ben wur­de. Für einen opti­ma­len Lese­fluss soll­te die Text­spal­te zwi­schen 45 und 65 Zei­chen der Grund­schrift auf­neh­men. Dies ent­spricht im Mit­tel etwa 6 bis 10 Wor­te. Sind die Zei­len län­ger, so soll­te der Zei­len­ab­stand etwas grö­ßer sein. Andern­falls fin­det das Auge in der Rück­be­we­gung nicht so leicht den Anfang der Zei­le. Sind die Zei­len beim Block­satz im Mit­tel kür­zer als 45 Zei­chen, so kommt es neben den vie­len Wort­tren­nun­gen auch zu unschö­nen Wort­zwi­schen­räu­men. Hier soll­te man den Flat­ter­satz ein­set­zen.

Größen der Dokumentüberschriften

Die Schrift­grö­ße der Grund­schrift (auch Werk­schrift oder Brot­schrift genannt) ist zu 8 bis 12 Punkt zu wäh­len. Eine Auf­tei­lung für Über­schrif­ten zeigt fol­gen­de Glie­de­rung in den Grö­ßen 24pt : 18pt : 14pt : 12pt : 10pt : 8pt.

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Dar­stel­lung: Vor­schlag einer Grö­ßen­ver­ga­be für Zei­chen­sät­ze

Schreibregeln

Schreib­re­geln sind stan­dar­di­sier­te Schreib­wei­sen von Begrif­fen und Zah­len. Eine Schreib­re­gel ist kei­ne will­kür­li­che Fest­set­zung son­dern dient der Les­bar­keit. Unser Ziel soll es sein, gute und schnell les­ba­re Tex­te zu set­zen.

Die Schreib­re­geln sind abhän­gig vom Land. Da hier nicht alle Schreib­re­geln der Län­der berück­sich­tigt wer­den kön­nen, bezie­hen sich die hier genann­ten Bei­spie­le größ­ten­teils auf die deut­sche Spra­che.

Satzzeichen

Einer der häu­figs­ten Feh­ler ist das Benut­zen fal­scher Inter­punk­ti­on und Satz­zei­chen. Eini­ge der Regeln sind im Duden der Recht­schrei­bung auf­ge­führt, wie etwa die Regel, dass vor Satz­zei­chen (›.‹, ›,‹, ›:‹, ›;‹, ›!‹, ›?‹) kein Leer­zei­chen gesetzt wird, jedoch hin­ter jedem Satz­zei­chen ein Leer­zei­chen folgt. Klam­mern dür­fen nicht als Satz­zei­chen gewer­tet wer­den, denn vor einer öff­nen­den Klam­mer steht ein Leer­zei­chen, nur nicht dahin­ter. Umge­kehrt steht vor einer schlie­ßen­den Klam­mer kein Leer­zei­chen, jedoch dahin­ter, sofern kein Satz­zei­chen folgt.

Ste­hen Satz­zei­chen zum Bei­spiel im kur­si­ven oder fet­ten Text, so wer­den sie im All­ge­mei­nen an das Schrift­bild ange­passt. Ein erhöh­ter Zei­chen­ab­stand (etwa beim Sper­ren) wird auch bei den Satz­zei­chen ver­folgt. Sind kur­si­ve oder fet­te Tei­le geklam­mert, so sind es auch die Klam­mern selbst, aber kei­ne fol­gen­den Satz­zei­chen. Ist der Text in Klam­mern mal kur­siv, mal nor­mal und über­wiegt der gera­de Schnitt, so soll­ten auch die Klam­mern gera­de gesetzt wer­den.

Oho, das ist ja ein Ding!

Die­ter (Mega)

(Nur ein­mal ist in Ord­nung)

Zahlensatz

Bei Zah­len müs­sen ver­schie­de­ne Regeln ver­folgt wer­den. Zah­len unter 10 wer­den in der Regel aus­ge­schrie­ben. Han­delt es sich dabei jedoch um Jah­res­zah­len so dür­fen die­se nie aus­ge­schrie­ben wer­den. Unser Wahr­neh­mungs­ap­pa­rat ist sonst lan­ge mit dem ent­schlüs­seln der Zahl beschäf­tigt.

Dezimalzahlen

Zah­len mit mehr als vier Zif­fern soll­te man wegen der bes­se­ren Les­bar­keit durch einen klei­nen Zwi­schen­raum unter­glie­dern. Dabei wer­den von hin­ten die Zif­fern in Drei­er­blö­cken abge­trennt. Der klei­ne Zwi­schen­raum wird im fol­gen­den immer durch einen klei­nen, recht­ecki­gen, grau­en Block sicht­bar gemacht.

word[10]Der Zwi­schen­raum kann in Word ein­fach durch ein Leer­zei­chen gesetzt wer­den, wel­ches in der Brei­te hal­biert wird. Die­se Leer­zei­chen soll­te nicht-tren­nend sein. Die­ses Leer­zei­chen ist durch die Tas­ten­kom­bi­na­ti­on Control+Umschalttaste+Leerzeichen erreich­bar.

Im Fol­gen­den wird das klei­ne Leer­zei­chen durch den grau­en Kas­ten grau[210] dar­ge­stellt.

10grau[211]000, 27grau[212]000grau[213]000 Euro

In Tabel­len kann auch der Punkt zur Unter­glie­de­rung ver­wen­det wer­den. Im Deut­schen darf er aber nicht für die Dezi­mal­tren­nung genutzt wer­den, so bleibt im Deut­schen nur 10.034,34 nicht aber 10,034.34. Die letz­te Ver­si­on ist nur im anglo­ame­ri­ka­ni­schen Sprach­raum gül­tig.

Datumsangaben

Die Kom­po­nen­ten einer Datums­an­ga­be, also Tag, Monat und Jahr, wer­den durch ein schma­les Leer­zei­chen oder gar nicht unter­teilt, wie etwa 12.grau[214]3.grau[215]99. Bei der Ver­wen­dung des klei­nen Zwi­schen­raums ist dar­auf zu ach­ten, dass das Datum nicht am Zei­len­en­de getrennt wer­den darf. Daher soll­te man nicht-tren­nen­de Leer­zei­chen ver­wen­den. Bezieht sich das Datum auf einen Zeit­raum, so setzt man die Bereichs­an­ga­ben mit einem Schräg­strich, etwa 197273.

Da die Datums­schreib­wei­se in den Län­dern der Welt sehr unter­schied­lich ist und man bemerk­te, dass dies beim inter­na­tio­na­len Schrift­ver­kehr zu Pro­ble­men füh­ren könn­te, schreibt die ISO Norm R2014-1971 eine Schreib­wei­se vor, die sich an der anglo­ame­ri­ka­ni­schen Schreib­wei­se des Datums ori­en­tiert. Sie beginnt mit dem Jahr und lässt Monat und Tag fol­gen. So bezeich­net 1999-03-12 mei­nen Geburts­tag. Die­se Anga­be kann noch prä­zi­siert wer­den, in dem hin­ter den Tag eine Zeit­an­ga­be gesetzt wird. Dann wird die Zei­chen­ket­te aber sehr lang und unüber­sicht­lich. Einer ein­stel­li­gen Zahl geht eine Null vor. Obwohl zwar 1996 die Schreib­wei­se ver­pflich­tend wur­de, konn­te sie sich in Deutsch­land nicht durch­zu­set­zen und so bleibt als gül­ti­ge Alter­na­ti­ve die Schreib­wei­se mit aus­ge­schrie­be­nen Monats­na­men, so dass neben 2003–12-3 auch 12. März 2003 gül­tig ist, und auch noch 12.03.2003.

Telefon- und Telefaxnummern

Bis vor kur­zen noch wur­den Tele­fon- und Tele­fax­num­mern von rechts in Zwei­er­grup­pen durch einen schma­len Zwi­schen­raum abge­trennt. Seit der DIN 5008 kann man ein belie­bi­ge Auf­tei­lung fin­den; die­se wird aber im All­ge­mei­nen funk­tio­nal sein und sich an der Lan­des­vor­wahl, Orts­vor­wahl oder Durch­wahl­num­mer ori­en­tie­ren. Ein Vor­teil die­ser frei­en Schreib­wei­se macht sich beson­ders bei Mobil­funk­num­mern und Son­der­num­mern (etwa 0700) vor­teil­haft bemerk­bar. Wird die Vor­wahl in Klam­mern geschrie­ben, folgt der schlie­ßen­den Klam­mer ein nor­ma­les Leer­zei­chen. Die Vor­wahl lässt sich auch mit einem Bin­de­strich (Divis) abtren­nen.

(0grau[216]52grau[217]51) 68grau[218]19grau[219]47 oder 0grau[220]52grau[221]51–68grau[222]18grau[223]47

0178grau[224]4642740

089grau[225]123grau[226]930

Ist die Vor­wahl in Klam­mern, lässt sich die Neben­stel­len­num­mer gut mit dem Divis tren­nen, etwa (0grau[227]52grau[228]51) 68grau[229]19grau[230]47–245.

Postleitzahlen und Postfachnummern

Post­leit­zah­len gibt man fünf­stel­lig ohne Leer­zei­chen an, Post­fach­num­mern wer­den von der let­zen Zif­fer aus­ge­hend in Zwei­er­grup­pen durch ein hal­bes Leer­zei­chen getrennt.

30177 Han­no­ver

Post­fach 15 09

Bankleitzahlen, Kontonummern und Postgirokontonummern

Die Glie­de­rung einer Bank­leit­zahl folgt von links nach rechts in zwei Drei­er- und einer Zwei­er­grup­pe. Die For­ma­tie­rung von Kon­to­num­mern ist frei. Häu­fig wird sie in Drei­er­grup­pen zer­legt. Bei einer Post­gi­ro­kon­to­num­mern wer­den die letz­ten bei­den Zif­fern vor dem Bin­de­strich durch eine Leer­zei­chen getrennt.

Kon­to 777 777 7

BLZ 701 500 00

Post­gi­ro 9002 53–6

Formelsatz

Nach DIN 1338 (For­mel­schreib­wei­se und For­mel­satz) wer­den For­mel­buch­sta­ben, die Varia­blen kenn­zeich­nen, in kur­si­ver Schrift gesetzt wer­den. Eben­falls kur­siv ste­hen Funk­ti­ons- und Ope­ra­tor­zei­chen, die frei gewählt wer­den kön­nen. Zif­fern, Klam­mern und Zei­chen mit fest­ste­hen­der Bedeu­tung (etwa e für die Euler­sche Zahl, i für die ima­gi­nä­re Ein­heit) wer­den nicht kur­siv, also auf­ste­hend geschrie­ben. Ins­be­son­de­re wer­den die Ein­heits­zei­chen (frü­her Kurz­zei­chen) nicht kur­siv gesetzt. (Ein­heits­zei­chen sind etwa m für Meter oder kg für Kilo­gramm.) Im Fall von Indi­zes soll­ten die­se einen Schrift­grad klei­ner gesetzt wer­den.

a2 + a2 = c2

f(x) = 2 sin(a2)

d = 12a m

Ein ange­pass­ter Abstand stellt sicher, dass sich kur­siv gesetz­te Buch­sta­ben mit ande­ren auf­recht ste­hen Buch­sta­ben nicht über­la­gern.

Tre­ten in For­meln Auf­zäh­lun­gen mit Kom­ma auf, so steht hin­ter dem Kom­ma ein klei­nes Leer­zei­chen, auch wenn Aus­las­sungs­punk­te fol­gen.

f(x, y) = x2 + y2

a1, a2, …, an

Abkürzungen

Abkür­zun­gen blä­hen den Text nicht zusätz­lich auf. Dabei müs­sen jedoch eini­ge Regeln beach­tet wer­den. So etwa, dass im Fließ­text Abkür­zun­gen nicht am Satz­an­fang ste­hen dür­fen. ›D.h.‹ muss also einem ›Das heißt‹ wei­chen. Bei Abkür­zun­gen wie ›S.‹ (für Sei­te), ›Nr.‹ (für Num­mer) ›Bd.‹ (für Band), ›Anm.‹ (für Anmer­kung) soll­te die Abkür­zung nur ver­wen­det wer­den, wenn davor weder Arti­kel noch Zahl steht. Bestehen die Abkür­zun­gen aus einer Rei­he mit Punkt getrenn­ten Buch­sta­ben, so ist bei die­sen Abkür­zun­gen, die für meh­re­re Wör­ter ste­hen, ein klei­nen Zwi­schen­raum zwi­schen den Kür­zeln zu schrei­ben.

  • das heißt = d.grau[314]h.
  • im all­ge­mei­nen  = i.grau[315]a.
  • und ande­res = u.grau[316]a.
  • und ähn­li­ches = u.grau[317]ä.
  • und vie­les ande­re mehr = u.grau[318]v.grau[319]a.grau[320]m.
  • sie­he auch = s.grau[321]a.
  • zum Teil = z.grau[322]T.
  • zum Bei­spiel = z.grau[323]B.

Tabel­le: Hal­be Lee­zei­chen bei Abkür­zun­gen

Gradzeichen

Ein Grad­zei­chen steht im Nor­mal­fall direkt hin­ter der Zahl. Folgt einer Zahl eine Ein­heit, so wird die­se mit einem Leer­zei­chen von der Zahl getrennt.

23° Nord, aber 32 °C, 60 °F

Wird die Ein­heit aus­ge­schrie­ben, so soll­te auch »Grad« aus­ge­schrie­ben wer­den.

Es war -10 Grad Cel­si­us im Nor­den.

In einer Rich­tungs­an­ga­be ist dage­gen kein Leer­raum nötig:12°12′ 20″ Süd

Prozent- und Promillezeichen

Pro­zent- und Pro­mil­le­zei­chen wer­den nor­ma­ler­wei­se durch einen klei­nen Zwi­schen­raum von der Zahl getrennt. Bei Ablei­tun­gen oder Wort­bil­dung ent­fällt der Zwi­schen­raum dage­gen.

Ein Sam­bu­ca hat 40grau[334]% Alko­hol.

Ein 100%iger Tref­fer, eine 5%ige Lösung.

Anführungszeichen

Die Kon­ven­tio­nen für Anfüh­rungs­zei­chen sind in jedem Land unter­schied­lich. In Deutsch­land sind die ein­fa­chen Anfüh­rungs­stri­che ›‚‘‹ und dop­pel­ten Anfüh­rungs­stri­che ›„“‹ (Gän­se­füß­chen) kor­rekt. Hier muss man sich mer­ken, dass die ein­lei­ten­den Stri­che wie klei­ne Neu­nen unten auf der Grund­li­nie ange­setzt sind und am Ende oben wie klei­ne Sech­sen erschei­nen. Als rich­ti­ge Schreib­wei­se für Anfüh­rungs­stri­che lässt sich als 9–6-Schreibweise leich­ter ein­prä­gen.

anfuehrungsstriche[8]

Abbil­dung: Fal­sche Anwen­dung der deut­schen Anfüh­rungs­zei­chen

Statt der deut­schen Anfüh­rungs­zei­chen kön­nen auch ein­fa­che ›‹ und dop­pel­te »« fran­zö­si­sche Anfüh­rungs­zei­chen ver­wen­det wer­den. Die Spit­ze zeigt dabei zum Wort. Man soll­te sich beim Schrei­ben für eine der Schreib­wei­sen ent­schei­den. Wenn die Wahl auf eine Schreib­wei­se gefal­len ist, muss sie kon­sis­tent im gan­zen Doku­ment ver­wen­det wer­den.

Wer­den ein­fa­che und dop­pel­te Anfüh­rungs­zei­chen ver­wen­det, so wer­den ein­fa­che Anfüh­rungs­zei­chen für Begrif­fe und dop­pel­te Anfüh­rungs­zei­chen für Zita­te sowie wört­li­che Rede ver­wen­det.

Er sag­te: »Ich fin­de ‚Cle­ver & Smart‘ gut.«

In den ver­schie­de­nen Län­dern exis­tie­ren ver­schie­de­ne Kon­ven­tio­nen für Anfüh­rungs­zei­chen. Die fol­gen­de Tabel­le gibt eine Über­sicht.

Deutsch, Begrif­fe
‚…‘ „…“

Deutsch, wört­li­che Rede
„…“ „…“

Deutsch, Begrif­fe
›…‹ »…«

Deutsch, wört­li­che Rede
»…« »…«

Eng­lisch, Begrif­fe
‘…’ „…“

Eng­lisch, wört­li­che Rede
„…“ „…“

Ita­lie­nisch

grau[336]«grau[337]grau[338]»grau[339] „…“

Fran­zö­sisch, Begrif­fe
grau[340]grau[341]grau[342]grau[343] grau[344]grau[345]grau[346]grau[347]

Fran­zö­sisch, wört­li­che Rede
grau[348]«grau[349]grau[350]»grau[351] grau[352]grau[353]grau[354]grau[355]

Spa­nisch, wört­li­che Rede
„…“ „…“

Spa­nisch, wört­li­che Rede
«…» «…»

Nie­der­län­disch
„…“ „…“

Schwe­disch
»…» „…“

Tabel­le: Lee­zei­chen bei Anfüh­rungs­stri­chen

Der Divis und der Gedankenstrich

Der Divis — auch Bin­de­strich oder Tren­nungs­strich genannt — wird bei zusam­men­ge­setz­ten Wör­tern ohne Zwi­schen­raum gesetzt. Die meis­ten Text­ver­ar­bei­tung set­zen die­sen Strich auto­ma­tisch am Zei­len­en­de, wenn eine Tren­nung gemacht wird.

word[14]Soll eine Tren­nung erzwun­gen wer­den, so erreicht man dies mit dem Tas­ten­kür­zel Control+Minus. Not­wen­dig ist die­se manu­el­le Kor­rek­tur, wenn etwa Word eine fal­sche Tren­nung macht und wir dies kor­ri­gie­ren wol­len.

Neben dem Divis gibt es noch den etwas län­ge­ren Gedan­ken­strich. Er fin­det Ver­wen­dung bei ein­ge­scho­be­nen Bemer­kun­gen und Gedan­ken.

Er schau­te — und das sehr erstaunt — nach oben.

Drei Typen von “Stri­chen” sind üblich:

  • -red[20] Divis. Trennt Wör­ter am Satz­en­de
  • – Gedan­ken­strich. Ein­ge­scho­be­ne Gedan­ken
  • — Lan­ger Gedan­ken­strich. Bei Tabel­len­zel­len ohne Inhalt

Tabel­le: Anwen­dung von Divis, Gedan­ken­strich  und lan­gem Gedan­ken­strich

Im Deut­schen wird der Bin­de­strich mit Leer­zei­chen davor und dahin­ter gesetzt. In England/Amerika ist dies anders. Hier folgt der Gedan­ken­strich direkt hin­ter dem Wort und es folgt ohne Leer­zei­chen der Gedan­ke.

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