Kategorie-Archiv: Südostasien

Reisen in China

Die Volksrepublik China ist in mehrerer Hinsicht ein Land der Superlative: Mehr als 1,3 Milliarde Menschen machen das drittgrößte Land der Welt zum bevölkerungsreichste Staat der Erde. China ist Exportweltmeister und größte Handelsnation und die 22 Provinzen (Taiwan ausgenommen), fünf autonome Gebiete (Guangxi, Innere Mongolei, Ningxia, Tibet, Xinjiang), vier regierungsunmittelbare Städte (Peking, Tianjin, Shanghai, Chongqing) und zwei Sonderverwaltungszonen (Hongkong und Macau) erzählen viele Geschichten.

Condominium in Manila, erste Erfahrungen

Ein Condominium (zu Deutsch Wohnungseigentum) kann auch von einem Ausländer in den Philippinen erworben werden. Attraktiv sind in Manila Gebiete um Makati, dem geschäftlichen Mittepunkt der Stadt mit attraktiven Malls (Greenbelt) und ausschweifenden Nachtleben. Ich persönlich mag Ortigas (der zweitwichtigste Business District nach Makati) und Fort Bonifacio (auch genannt Bonifacio Global City oder The Fort) rund um High-Street und einige Condos haben einen schönen Ausblick auf den Manila Golf and Country Club und zur anderen Seite zum Manila American Cemetery & Memorial.

Wenn man nach den reichsten Stadtteilen gehen möchte, kann man http://www.rappler.com/business/27276-poorest-provinces-philippines zur Hilfe nehmen: die Liste zeigt die ärmsten und weniger ärmsten (reichsten?) Teile der Philippinen. Die Wohlhabendsten sind klar in der Metropolregion Manila zu finden:

image

Am Bes­ten schnei­det ab:

  • 3,1% NCR 2. Bezirk (Man­da­luyong, Marikina, Pasig, Que­zon City, San Juan)

Und das ist Ortigas! Im Umkehrschluss schließe ich daraus, dass wohl auch die Sicherheit dort gut ist.

Ein Kriterium neben dem attraktiven Angebot und der Sicherheit sollte auch die Überflutungsproblematik sein; Ortigas liegt hoch und ist sicher, das kann man von anderen Stadtteilen nicht behaupten. Vor dem Kauf ist es daher klug ausschließen, dass Hochwasser den Zugang nicht unmöglich macht und die Tiefgarage unter Wasser setzt. Ein weiteres Kriterium sollte die Erfahrung des Bauträgers sein, denn Pleiten sind nicht selten.

Um ein Condomunium zu finden bin etwa 3 Wochen umfangreich mit drei Brokern durch Manila gereist und habe mir jeden Tag mehrere Objekte angeschaut. Ein übliches “Problem” ist, dass viele Hochhäuser erst in der Entwicklung sind und man findet viele Angebote für Projekte, die erst in ein paar Jahren fertig gestellt sind. Etwas zu kaufen, was ich vorher nicht gesehen habe, kommt für mich nicht in Frage, sonst bekommt man nur Modellräume zu sehen sonst nichts. Die Preise für interessante Objekte fangen in den besseren Stadtteilen ab etwas 2 Millionen PHP (ca. 40.000 €) an, für 3-5 Millionen PHP bekommt man dann schon ein vernünftiges 1 BR Eigentum.

Durch Zufall fand ich auf dem Weg vom Hotel zur Mall in Ortigas eine Entwicklung, die ich attraktiv fand. Das Gebäude war in der Fertigstellung und ich fand es prima, dass man mich auch in das unfertige Hochhaus ließ und mir verfügbare Wohnungen zeigte. So wusste ich über den Schnitt bescheid und die Aussicht.

2013-01-15 15.06.19

Am Ende der 3 Wochen standen zwei Objekte zur Auswahl: eines in Makati, 800 m von Greenbelt, und eben das in Ortigas. Letztendlich entschloss ich mir für das Objekt ADB Avenue Tower, http://www.adbavenuetower.com/ in Ortigas gebaut von der Pyramid Construction and Development Group Corporation. Ausschlaggebend war, dass ich erfuhr, dass genau die Makati-Ecke mit Hochwasser zu kämpfen hat und die Wohnung schon seit einem Jahr leer stand, wohingegen das Objekt in Ortigas ganz neu ist, teileingerichtet und mir die Ecke noch ein Tick besser gefiel (3 Malls in der Nähe, nahe EDSA-Road mit MTR).

Der Kauf war unproblematisch, das Geld transferierte ich von Deutschland auf das Konto meiner Hübschen in den Philippinen und von dort auf das Konto vom Entwickler. Erschrocken war ich über die Gebühren von 40 € für eine einfache Bank-Bank-Überweisung (von Allied Bank nach BDO), doch innerhalb von ein paar Tagen war der Vertrag unterschrieben und alles abgeschlossen. Es war Januar 2013 und Q3 2013 sollte Einzug (Ready for Occupancy) sein.

Laut Vertrag sollte das Objekt Dezember 2012 schon fertig gestellt sein, dass es länger dauern sollte war schon klar, da ich ja im Januar 2013 mit eigenen Augen den Zustand sah. Man teilte mir mit, dass voraussichtlich Q3 die Übergabe sein sollte.

Von dort an war die Informationspolitik sehr verzögert, klare Aussagen zur Fertigstellung kamen nicht. Ende August 2013 bekam ich dann zum ersten Mal Fotos und dem Hinweis:

By the way i already have a request to view your unit next week..the building is almost finish there doing the finishings already.

Das Gebäude war also im Kern fertig, bei mir die Küche eingebaut, Boden und Geräte fehlen aber. Meine erneute Anfrage zum Zeitpunkt der Fertigstellung wurde von meinem bekannten Ansprechpartnern nicht beantwortet, auch im September war Funkstille.

Eine neue E-Mail schrieb ich Ende September an info@adbavenuetower.com, nach 6 Tagen Wartezeit erreichte mich folgende knappe Nachricht:

Please do not worry, you will be notified, we are working on some details fro the final turnover. Hopefully before end of this year.

Thanks You!

Die E-Mail von Lilibeth Lam kommt ohne genauen Gründe für die Verschiebung, ohne genauen Zeitpunkt und ohne Signatur, sodass ich gar nicht weiß, wer Lilibeth eigentlich ist. Ich frug in einer Antwort noch einmal nach den genauen Gründen und schickte ihr Anfang Oktober aus dem Vertrag mit:

SECTION 5. UNIT DELIVERY The construction of the Project shall be completed, and the condominium units subject of this Contract (the Subject Unit/s) shall be delivered, not later than DECEMBER 30, 2012 with a grace period of eight (8) months […]

Bis heute warte ich auf eine Antwort. Ein Kontakt in den Philippinen hat mehrmals bei ADB angerufen mit der Bitte mit mir Kontakt aufzunehmen, das machte keinen Unterschied.

Insgesamt ist das Handling mangelhaft und ein befreundeter Broker in den Philippinen meint dazu nur „It’s Philippines, I told you so!“ Bedenkt man, dass die Condos Investitionsobjekte sind, und man die Apartments für vielleicht 50 € / Tag vermieten kann, ist bei einem Ausfall von fast ca. 20.000 €  für einige Käufer der Ärger sicherlich groß.

Wie ich Taifun Bopha auf den Philippinen erlebte

Mit dem Motorrad fahre ich vom Hotel zum Haus, der Wind peitscht das Meer schon so stark auf, dass die Tropfen wie Geschosse aus Sand das Auge reizen. Mit einem Auge zugekniffen schaffe ich es die 2 Kilometer. Noch hat der Wind nicht sein Maximum erreicht. Gegen Nachmittag fegt der Taifun Bopha über meine Region in den Visayas, mit über 200 km/h. Wir liegen hier direkt auf der Tafunroute, zum Glück nicht dort, wo er Landgang hat. Die Familienangehörigen versammeln sich im Haus und die Nervosität ist den Kindern am Schluchzen abzulesen. Strom fällt aus. Beim Nachbarhaus fegt das Dach weg; schnell wird alles von drüben geholt und bei uns abgestellt, den Fernseher natürlich zu erst. Ein Umziehen in wenigen Minuten. Immer wieder kracht es. Abfallende Kokosnüsse knallen auf die Wellblechdächer. Draußen stehen wäre ein unkalkulierbares Risiko. Wieder kracht es. Dieses Mal ist eine Palme auf das Nachbarhaus gestürzt, ein paar Männer ziehen die Palme weg. So geht es weiter. Vielleicht 3 Stunden tobt der schwere Sturm, dann kehrt Ruhe ein. Es ist dunkel und still. Kein Strom — und das bleibt so für die nächsten 24 Stunden, in einigen anderen Ecken der Insel knapp eine Woche. Ich fahre mit dem Kraftrad zurück zum Hotel, die Straßen sind voll Blätter. Es wird am nächsten Tag viel Arbeit, die Unmenge an umgeknickten Bäumen zu entfernen. Stromleitungen hängen tief, fasst verfange ich mich in einer.

Das war er, der schwerste Taifun der Philippinen in den letzten 20 Jahren. Etwa 300.000 Menschen sind direkt betroffen, 10.000 Häuser zerstört, mehr als 500 Tote sind zu beklagen. Das es nicht noch mehr Tote sind, liegt an den Warnungen, die hier die Tage vorher ausgesprochen wurden.

Fazit: Wenn man in einen Wirbelsturm kommt, sollte man a) sich in einem wirklich festen Haus befinden, b) Vorbereitungen treffen, wie alle Geräte aufladen, Wasser kaufen, … c) Planungen für die Weiterreise vorziehen, wenn ist man einmal auf einer Insel kommt man dort für ein paar Tage nicht weg.

Kommt IKEA nach Manila?

Aufmerksam wurde ich auf den Plan von IKEA über http://www.rappler.com/business/22194-is-ikea-coming-to-the-philippines. Um über die aktuelle Situation etwas herauszufinden habe ich bei IKEA nachgefragt und die Antwort dauerte 2 Wochen und ging über mehre Ansprechpartner. Kurze Antwort: NEIN. Die Langfassung:

Thank you so much for your email and for your interest in the IKEA Concept. Your email has been forwarded to IKEA markets, a unit within Inter IKEA Systems B.V. and responsible for the world-wide expansion.

The Philippines is today not included in our expansion plan as we have other priorities around the world at present.

Our strategic expansion plan has already been decided upon. The plan is carefully evaluated on an annual basis and where to establish, when, and with whom is part of our confidential, long term planning. Where our focus is now and will be in the future, depend upon the available resources and our continuous evaluation of potential countries and regions.