Wie ich Taifun Bopha auf den Philippinen erlebte

Mit dem Motorrad fahre ich vom Hotel zum Haus, der Wind peitscht das Meer schon so stark auf, dass die Tropfen wie Geschosse aus Sand das Auge reizen. Mit einem Auge zugekniffen schaffe ich es die 2 Kilometer. Noch hat der Wind nicht sein Maximum erreicht. Gegen Nachmittag fegt der Taifun Bopha über meine Region in den Visayas, mit über 200 km/h. Wir liegen hier direkt auf der Tafunroute, zum Glück nicht dort, wo er Landgang hat. Die Familienangehörigen versammeln sich im Haus und die Nervosität ist den Kindern am Schluchzen abzulesen. Strom fällt aus. Beim Nachbarhaus fegt das Dach weg; schnell wird alles von drüben geholt und bei uns abgestellt, den Fernseher natürlich zu erst. Ein Umziehen in wenigen Minuten. Immer wieder kracht es. Abfallende Kokosnüsse knallen auf die Wellblechdächer. Draußen stehen wäre ein unkalkulierbares Risiko. Wieder kracht es. Dieses Mal ist eine Palme auf das Nachbarhaus gestürzt, ein paar Männer ziehen die Palme weg. So geht es weiter. Vielleicht 3 Stunden tobt der schwere Sturm, dann kehrt Ruhe ein. Es ist dunkel und still. Kein Strom — und das bleibt so für die nächsten 24 Stunden, in einigen anderen Ecken der Insel knapp eine Woche. Ich fahre mit dem Kraftrad zurück zum Hotel, die Straßen sind voll Blätter. Es wird am nächsten Tag viel Arbeit, die Unmenge an umgeknickten Bäumen zu entfernen. Stromleitungen hängen tief, fasst verfange ich mich in einer.

Das war er, der schwerste Taifun der Philippinen in den letzten 20 Jahren. Etwa 300.000 Menschen sind direkt betroffen, 10.000 Häuser zerstört, mehr als 500 Tote sind zu beklagen. Das es nicht noch mehr Tote sind, liegt an den Warnungen, die hier die Tage vorher ausgesprochen wurden.

Fazit: Wenn man in einen Wirbelsturm kommt, sollte man a) sich in einem wirklich festen Haus befinden, b) Vorbereitungen treffen, wie alle Geräte aufladen, Wasser kaufen, … c) Planungen für die Weiterreise vorziehen, wenn ist man einmal auf einer Insel kommt man dort für ein paar Tage nicht weg.

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