Auch nach Litauen und insbesondere Vilnius fliegt Raynair von Deutschland aus, doch meine Route ist ein wenig anders. Ich komme von Norden, Liepāja in Lettland, und direkt nach Vilnius möchte ich noch nicht.Mein Ziel ist Klaipėda, das zwischen den Weltkriegen die nördlichste Stadt Deutschlands war, damals Memel genannt, gleichlautend wie der Fluss Memel, der in Klaipėda in die Ostsee mündet.
Kategorie-Archiv: Osteuropa
Lettland
Verschiedene Fluglinien steuern Riga an, auch Ryanair, die zum Beispiel von Weeze (Niederrhein) fliegen. Ist man schon einmal in Ost-Europa, stellt der Bus eine prima Option dar. Bei Lux Express buche ich online ein Ticket von Tallinn nach Riga. Der Preis ist günstig, 21 € zahlt man, der Bus ist neu, Kaffee ist frei, Wifi vorhanden, bequeme Sitze und ein Bord-Unterhaltsprogramm wie im Flugzeug (nicht Raynair). Die Grenze merkt man kaum, wohl wird aber gestoppt und alle Pässe kontrolliert. Nach etwa 4 Stunden komme ich an der Riga Coach Station (Prāgas iela 1, Rīga, LV- 1050) an, sie liegt direkt an der Altstadt. Der Busbahnhof ist ein paar Nummern größer, und im Vergleich wirkt der Terminal in Tallinn wie ein Parkplatz vor einem Kiosk. Die Zugverbindungen nach und von Riga sind nicht sonderlich gut ausgebaut, es gibt zum Beispiel keine Verbindung nach Tallinn.
Tallinn/Estland
Estland bildet zusammen mit Lettland und Litauen das Baltikum. Seit 2011 gehört es zur Eurozone (als Erster der baltischen Staaten) und hat den Euro als Zahlungsmittel eingeführt. Das Land ist extrem flach und der höchste Berg (Hügel?) ist etwas mehr als 300 Meter hoch. Und trotz der nördlichen Lage auf der Erdkugel versuchen Winzer auch hier Wein anzubauen. Es gibt etwa 1400 Seen und 1500 Inseln. Die Hauptstadt Tallinn (bis 1918 noch „Reval“) hat ca. 420.000 Einwohner und zieht etwa 40 % der Bevölkerung an; sie ist ganz klar das Wirtschaftszentrum des Landes. Durch verschiedene Herren, angefangen bei den Dänen, über die Deutschen, Schweden und Russen, unterlag das Land vielen Einflüssen, die man heute noch ablesen kann – die kyrillische Schrift ist noch oft zu sehen und die russische „Minderheit“ macht immerhin noch ¼ der Bevölkerung aus.
Reisen in Polen
Obwohl Polen unser direkter Nachbar ist, war ich selten in Polen. Eine Woche in Poznan, und dann für einen Kurztrip in Stettin (Szczecin) und vor vielleicht 20 Jahren auf einem Wochenmarkt.
Stettin
Von Berlin sind es nach Stettin gerade einmal 140 km. Die Autobahn wird zwischendurch ein paar Kilometer richtig, aber zu meiner Zeit ist wenig los, sodass es schnell geht. In Stettin stelle ich mein Wohnmobil ab und fahre mit dem Rad los. Vorbereitet habe ich mich auf den Ausflug nicht, nur bei GMaps die Offline-Maps heruntergeladen. Ich frage mich herum und meine Ansprechpartner sprechen kein Deutsch und auch nur schlechtes Englisch, doch ich bekomme einen Tipp für eine alten Burganlage. Dort steht auf einer Informationstafel, dass alle zentralen Sehenswürdigkeiten durch einen 7 km langen Pfad durch rote Streifen am Boden markiert sind. Das ist perfekt und diese Route fahre ich ab. Erklären findet man aber nicht und am Anfang muss ich einige Treppen nehmen, was mit dem Rad natürlich blöd ist.
Nach vielleicht einer Stunde wechsle ich 10 Euro (Verhältnis etwa 1:4) und mir wird wieder bewusst, das unsere Nachbaren den Euro (noch) nicht nutzen. Ein Schnellimbiss ist neben der Wechselstube und ich bestelle einen Burger mit Pommes (nennen wir ihn „Typ A“). Ein paar Minuten später die Durchsage, dass ein Essen fertig ist. Ich nehme den Burger, frage nach Mayonnaise, ich verstehe die Antwort der Bedienung nicht und setzte mich mit dem Burger an meinen Platz. Ein paar Sekunden steht die Frau neben mir und erklärt mir, dass das nicht mein Burger vom Typ A, sondern der eines anderen Gastes ist, der Burger Typ B bestellt hat. Peinlich. Sie fragt den anderen Gast, ob er das noch essen möchte, der vermeint und ich esse den Burger Typ B eben. Danach nehme ich noch den anderen Burger, da der auch schon vorbereitet war.
Nach dem Essen fahre ich weiter nach Usedom.