Litauen

Auch nach Litauen und insbesondere Vilnius fliegt Raynair von Deutschland aus, doch meine Route ist ein wenig anders. Ich komme von Norden, Liepāja in Lettland, und direkt nach Vilnius möchte ich noch nicht.Mein Ziel ist Klaipėda, das zwischen den Weltkriegen die nördlichste Stadt Deutschlands war, damals Memel genannt, gleichlautend wie der Fluss Memel, der in Klaipėda in die Ostsee mündet.

Mit dem Bus von Ecolines fahre ich von Liepāja/Lettland nach Klaipėda/Litauen und die Entfernung ist auch nicht groß, gerade einmal 100 km. Dass wir mit dem Bus die Grenze nach Litauen schnell überqueren entgeht mir, es gibt keine Grenzkontrolle, nur die SMS vom Provider mit dem Hinweis auf die Roamingkosten erinnert mich an ein neues Land. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Palanga, ein Zwischenziel (mit bekannterem Bernsteinmuseum) und machen eine Pause von 20 Minuten. Andere Minibusse auf den Weg nach Klaipėda warten schon. Dann geht es noch einmal vielleicht 20 Minuten zu meinem Ziel, dem Klaipėdos autobusų stotis, Klaipėdos autobusų parkas, Strasse Butkų Juzės gatvė.

Da es 10 Uhr ist, noch etwas zu früh fürs Hotel, setze ich mich ins Cafe Klaipėda und trinke einen Late kava (4,50 Litas, 1,30 €). Vor dem Cafe ist ein Geldautomat, sodass ich Litas ziehen kann, der Wechselkurs ist so, dass man für einen Euro genau 3,5 Litas bekommt.

Zwei Nächte bleibe ich im Amberton Klaipeda (40 €/Nacht, mit Frühstück, Wifi). Das Hotel liegt direkt an der Altstadt und recht zentral. Als ich ankomme ist die Rezeption nur mit einem Mann besetzt (und auf meine Frage, ob das normal sei, antwortete er mit „ja“) und es dauert etwas bis ich meinen Schlüssel bekomme. Ich gehe auf mein Zimmer in der achten Etage und finde zwei kleine Einzelbetten, wobei ich doch ein Kingsize-Bett gebucht habe. Ok, also rufe ich unten an, und man sagt mir, jemand wird einen neuen Schlüssel bringen. Nach 10 Minuten habe ich einen neuen Schlüssel und es sind wirklich physikalische Schlüssel, mit denen die Tür aufgemacht wird, so etwas habe ich sei langen nicht mehr gesehen. Wobei im Schlüsselhalter schon eine Elektronik eingebaut ist, denn ohne den Transponder im Fahrstuhl zu nutzen kommt man erst gar nicht auf seine Etage. Das neue Zimmer hat zwei Fensterfronten (mit dem Nachteil, dass man nackig in 3D gesehen wird) und ist relativ groß und angenehm, ein bisschen hellhörig, hat Röhrenfernsehen (mit 3sat!) und im Bad besteht der Handtuchhalter aus beheizten Stäben, ein cooles Feature. Unten steht ein ATM, auch sehr praktisch. Doch dass eine Flasche Wasser 10 Litas kostet (2,90 €), macht das Amberton nicht sympathischer.

Der Frühstücksraum liegt im Nebengebäude. Ein Streifen navigiert den Fußgänger über die erste Etage am Strip-Club vorbei, durch die Überführung, im Fahrstuhl wieder auf die untere Ebene, dann nach drei Minuten hat man sein Ziel erreicht. Das Angebot ist in Ordnung, am Besten sind Baken Beans zusammen mit dem frischen Brot. Der Schnittkäse ist hart und alt und eigentlich eine Unverschämtheit noch anzubieten. Der Kaffee aus der Maschine ist akzeptabel, wenn man nett fragt bekommt man aber einen Cappuccino.

In Klaipėda gibt es ein paar Sachen zu sehen Klaipėda in your Pocket gibt einen Einblick; ein wenig geschockt hat mich jedoch das Vorwort:

With an estimated 3,000 people leaving Lithuania every month and the highest suicide rate per capita in the world, one would imagine that people in positions of influence and authority in Lithuania would be doing everything possible to make the country a more pleasant and welcoming country for both its citizens and its visitors. With very few exceptions, this isn’t what’s happening at all. In the case of Klaipėda, where neither the train nor the bus station fail to provide a single sign in English or any other foreign language and where subsequently the alienation process begins before people have even properly arrived, the quality of service has nosedived to levels of such incompetence and indifference that we feel we need to write something if only to get it off our chest. During the updating of this guidebook we had a door closed in our face by a dozy waitress in an expensive restaurant who then went on to literally throw menus on the table and vanish, sat waiting for service that never arrived on more than one occasion, ordered egg-fried rice and got plain rice, were served a plate of white bread that was not only stale but literally covered in mould (again in an expensive restaurant), and generally suffered the wrath and stupidity of people whose incomes depend on their overall friendliness and intelligence. All of this may appear to be nothing more than a moan, but we think different, betting there’s a direct connection between the widespread insouciance currently enveloping the country and the fact that Lithuania is finding it difficult to recover from the recent economic crisis. It’s no wonder so many people are leaving by any means possible. Klaipėda In Your Pocket would like to apologise in advance on behalf of the appalling service currently rearing its ugly head not just along the coast but all over the country.

Direkt neben dem Amberton liegt das architektonische Highlight der Stadt, ein Hochhaus aus zwei Teilen. Nicht unweit befindet sich auch die Post, ganz im Gegensatz dazu ein Relikt aus der Vorzeit, sehr hübsch von innen anzusehen. Die Altstadt liegt gleich neben an und enttäuscht mich. Zwar lässt sich der Charakter der Altstadt durchaus noch ablesen, doch scheint mir die Konzentration von Frisör-Läden und Boutiquen zu hoch. Memel wurde in den Kriegen etwa zur Hälfte zerstört, vielleicht liegt es auch daran. Der Simon-Dach-Brunnen ist jedenfalls kein besonderer Höhepunkt.

Doch dafür bin ich nicht nach Klaipėda gekommen, mein eigentliches Ziel ist die Kurische Nehrung, ein fast 100 km langer Streifen, den sich Russland und Litauen etwa zu Hälfte teilen. Seit dem Jahr 2000 ist sie UNESCO Weltkulturerbe. Leider ist das Wetter im September alles andere als gut, so muss ich mit dem Regen am Vormittag kämpfen, bis ich endlich die Fähre nehmen kann. Das Ticket (2,90 Litas, 0,84 € hin und zurück) kauft man entweder im Häuschen mit dem Imbiss oder draußen am Automaten. Die Fährzeiten sind auf einem kleinen Zettelchen abzulesen: stündlich von 7 Uhr bis 21 Uhr mit der Ausnahme von 11.30/14.30, statt 11/14 Uhr. Um 13 Uhr herrscht kein Fährverkehr. Die Zeiten gelten für den alten „normalen“ Hafen, Fähren vom neuen Hafen fahren durchschnittlich im 20-30 Minuten Takt.

Auf der anderen Seite steht schon ein Bus bereit, der mich für 10 Litas (2,90 €) nach Nida bringt. Der Weg zieht sich, auch durch die Baustellen, denn die Strasse wir erneuert. Das führt bei meiner Fahrt zu Verzögerungen von vielleicht 20 Minuten, aber wie die Frau von der Tourismusbehörde sagte „it’s low season so a good time to fix the road“. Wenn man den Weg mit dem eigenen Auto fährt, wird immer wieder etwas an Maut fällig und einen Blitzer gibt es auch, etwas, was ich in ganz Litauen bisher nicht gesehen habe.

Der litauische Teil der Kurischen Nehrung heißt Neringa und dort liegen verschiedene kleine Orte, so etwa Juodkrantė auf der Hälfte nach Nida. Ich sehe einige Reisende in Bussen, die am Strand und den Dünen halten. Doch der reguläre Bus hält nicht, so fahre ich durch bis nach Nida (Nidden auf Deutsch). Nida ist gleichzeitig die letzte größere Gemeinde vor Russland. Wenn man weiter fahren würde, käme man in Kaliningrad raus. Bemerkenswert sind dort die größten Dünen Europas, die ich aber nicht wirklich begehen kann, da der Regen zwischen mir und ihnen steht. Ich kann mir aber gut vorstellen, warum in der „ostpreußische Sahara“ damals einige Filme gedreht wurden, wenn man einmal eine Wüste in einer Szene braucht. Die Parnidžio Düne ist auf dem Google Map Satellitenbild gut zu sehen.

Der Bus und die Fähre sind gut getaktet. Ich gehe in Nida noch in den Supermarkt (den ich in Klaipėda auf den ersten Blick gar nicht gefunden habe) und fahre zurück. Leider schaffe ich es nicht mehr das Mann Haus-Museum zu besuchen, doch die alten Fischerhäuser entgehen meinem Blick nicht.

Nach Vilnius

Von Klaipėda zur Hauptstadt Vilnius bringt mich ein Bus, der regelmäßig verkehrt. Das Ticket kaufe ich wieder online und es geht vom gleichen Bus-Terminal los, den ich schon kenne. Etwas irritierend ist die Buchung auf der Webseite, denn die ist auf Litauisch, gut, dass eine VISA-Buchung nur ein paar Felder hat. Die Fahrt kostet etwa 18 € und ist damit relativ teuer. Der Fahrer kontrolliert die Tickets aber nicht, er ist ganz entspannt und locker. Insgesamt sind wir 4 Stunden unterwegs, von 10 bis etwa 13 Uhr und dann kommt man am Bus-Terminal Vilnius, Sodu Str. 22 an.

Im Vorfeld habe ich für drei Tage im Alexa Old Town Hotel ein Zimmer gebucht (40 €/Tag, Wifi, ohne Frühstück, das würde 6 € extra kosten). Das Hotel liegt nur ein paar Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt und ist somit schnell erreicht. Gleiches gilt für die Innenstadt, das Hotel liegt im Innenstadtbereich. Das Gebäude ist ein neu restaurierter Altbau. Damit sind alle positiven Seiten schon aufgezählt: Das Zimmer selbst befindet sich im Dachgeschoss und ist ein kleines Zimmer mit Dachschräge und diesen kleinen typischen Dachfenstern. Selbst mit meinen 1,80 muss ich mich auf die Bettkante stellen, um das Fenster zum Lüften aufzumachen und die Jalousie kann ich nur mit Strecken halb nach oben ziehen, um Licht in das Zimmer zu bekommen. Für eine Person mit 1,60 ist das unmöglich, vielleicht bekommen die schon gleich ein anderes Zimmer … Ich wünsche denen auch ein Zimmer, bei dem die Heizung funktioniert. Zwar ist in meinem Zimmer ein Heizkörper montiert, doch der ist kalt. Im September ist es mit 7 Grad schon schattig, auf Nachfrage bekomme ich eine portable Standheizung in das Zimmer gestellt. (Unten im Empfang ist die Heizung etwas warm, auf meine Frage warum die Heizung denn oben nicht funktioniert, die Antwort: „vielleicht, weil es draußen kalt ist?“ Aha. Ich möchte nicht wissen, was wirklich im Winter passiert.) Zwei kleine Betten stehen im Zimmer, da ich als Einzelperson buche ist auch nur ein Bett vollständig mit Kissen und Decke. Der Flachbildschirm ist so groß wie ein DIN A4-Blatt und erinnert mich an die ersten Displays für Notebooks: winzig. Was es an Programmen gibt weiß ich nicht, die Fernbedienung, die man mir unten an der Rezeption aus einer Kramkiste holt, harmoniert nicht mit dem Fernsehen. Abends, als es schon dunkel ist, funktioniert das Licht im Flur nicht (hat eigentlich einen Bewegungsmelder), und im Dunkeln ein Schlüssel in das Schloss zu bringen ist ein nächtliches Geschicklichkeitsspiel. (Es gibt eine kontaktlose Chipkarte, doch die wird nur für die Aktivierung des Stromnetzes gebraucht.) Im Bad sind die Wasserhähne wirklich hübsch, doch wenn das Wasser in der Dusche abfließen würde, und müsste man keine Duschunterbrechung zwecks zerzögerter Wannenentleerung einlegen, dann wäre ich noch glücklicher. Insgesamt ist das Zimmer aber ordentlich mit Teppich, dennoch keine Top-Empfehlung. Wem alles zu viel ist, findet im kleinen Laden nebenan eine große Auswahl an alkoholischen Getränken und kann das Zimmer leichter vergessen. Interessant im Laden sind kleine abpackte Plastikdöschen mit zum Beispiel Vodka (warum kennt MS Word das Word Vodka nicht?), die gleich aussehen wie die Döschen Wasser und Saft im Flieger, mit denen man im Flugzeug gerne rumsaut, wenn man den Aluminiumdeckel abgezogen hat und dann eine Turbulenz kommt.

Das zweite Hotel ist das COMFORT VILNIUS HOTEL, 38 €/Nacht, Wifi und Frühstück. Das Alexa Old Town Hotel ist schon im besseren Zustand, doch hier im Comfort Vilnius habe ich wenigstens ein echtes Fenster und ansatzweise Licht. Beide Hotels sind nur ein paar Minuten auseinander und auch zum Bahnhof sind es somit unter 5 Minuten. Der Bus zum Flughafen ist also nur ein paar Minuten entfernt.

Vilnius, eine Stadt mit nunmehr einer halben Million Einwohner, überrascht mich positiv. In den Medien steht Lettland nach meiner Wahrnehmung als „baltischer Tiger“ (aber das ist auch Vergangenheit) im Vordergrund, doch jetzt, wo ich den direkten Vergleich zwischen Riga und Vilnius habe, würde ich doch schon sagen, dass es hier besser aussieht: auf den Straßen fahren viele fette Autos (wann habe ich zum letzten Mal einen Bentley gesehen?), es gibt edle Boutiquen und ganz allgemein fallen mir mehr chice Menschen auf: gut gekleidete Frauen und Männer. Müsste ich aus Tallin, Riga, Vilnius eine Stadt zum Leben wählen, würde ich bei Vilnius bleiben.

Auch Vilnus’ Altstadt ist 1994 als UNESCO Kulturerbe aufgenommen worden. Viele kleine Bistros und Kneipen reihen sich urig aneinander. Bäckereien, Schokoladerien, Schmuckläden (mit Diamanten und Bernstein) laden zum Stöbern ein. Vilnius war schon immer eine kulturelle Stadt und Kirche reiht sich an Kirche, weshalb man die Stadt auch „Rom des Ostens“ nennen kann. Bitter ist die Tatsache, dass die ehemals liberalste Stadt Europas durch die Weltkriege in ihrer Bevölkerungszusammensetzung komplett auf den Kopf gestellt wurde. Der Holocaust vernichtete 80.000 jüdische Leben, 100.000 Polen zogen sich aus der Stadt zurück und viele Russen in Vilnius hinein. Die über Jahrhunderte etablierten Universitäten genießen einen guten Ruf und ziehen zehntausende junger Menschen aus ganz Europa an, die Bedienung spricht in der Regel ein paar Worte Englisch die für einen Kaffee reichen, mit Russisch ist man besser dran.

Vilnius ist im Prinzip einfach aufgebaut: zwei verästelte Zweige bilden das Gerüst der Altstadt. Folgt man vom Tor der Morgenröte (engl. Gates of Dawn) in der Stadtmauer dem Weg kommt man über die Strasse Pilies am Ende bei der Burg von Gediminas raus, zumindest das, was davon noch übrig geblieben ist. Das Tor der Morgenröte ist ein besonderes Denkmal und die kleine obere Kapelle muss man sich auf jeden Fall ansehen. Immer wieder kommt man auch an „kleinen“ Gimmicks vorbei, die man eigentlich übersieht, wenn man nicht weiß, das da was ist, wie dem Apple Tile (eine Platte nahe der Kirche mit einem Apfel drauf) oder der Wunschplatte (Platte an der Kathedrale mit „stebuklas“ = Wunsch) drauf.

Am Ende der Piles Strasse und links neben der Burg erwartet einen die Kathedrale St. Stanislaus, ein Prachtbau und vermutlich die erste Kirche in Litauen, davor die Wunschplatte. Von dort führt eine weitere Strasse, die Gedimino prospektas, in eine zweite Fußgängerzone, mit chicen Geschäften und edlen Hotels. Das vielleicht wichtigste Museum des Landes, das Museum der Opfer des Genozids, auch KGB-Museum genannt, liegt ebenfalls auf dieser Strasse direkt gegenüber von einem größeren Park.

Auf der anderen Seite der Stadt liegt Užupis, ein Mini-Künstler“dorf“ mit ein paar netten Installationen, aber das in irgend einer Weise mit Monmartre in Paris zu vergleichen, wie es die Tourismus-Webseite tut, setzt Monmartre auf die Ebene eines Blumentopfes inmitten eines Parks.

Zwei weitere Museen sind eher für Liebhaber: einmal das Planetarium und das Energie-/Technikmuseum. Bei dem Planetarium ist die Zeit stehengeblieben. Selbst die Playmobil-Frauen haben mittlerweile Brüste, doch das Planetarium ist eine Institution aus den 70er-80er Jahren. Nichts ist in Englisch, weder die Poster, noch die Vorführungen. Die Präsentation im Kugelgebäude dauert 45 Minuten, davon werden in 30 Minuten die Planeten vorgestellt und frontal projiziert, und in den 15 verbleibenden Minuten Sternbilder erklärt und die ersten wirklich in 3D. Natürlich habe ich nichts verstanden, selbst das Bezahlen des Tickets (10 Litas, 2,90 €) gestaltete sich ein wenig schwierig. Sympathisch ist, dass die Veranstaltung live vorgelesen wird – inklusiver kleiner Versprecher – nichts kommt von Band und die Sternbilder werden auch anhand eines Laserpointers nachgezeichnet.

Das Energiemuseum (auch 10 Litas) ist nicht weit entfernt und zeigt Überbleibsel des in 1903 in Betrieb genommenen Dampfkraftwerkes. Die anderen Etagen und anliegende Hallen sind mit dem gefüllt, was noch mit Technik zu tun hat, ein paar Autos, Motorräder, Laser, Druck – alles ohne Konzept und roten Faden. Wenn man möchte, kann man über eine mobile App Informationen bekommen, den Internetzugang muss man sich im Museum aber kaufen.

Essen und Trinken

An Restaurants, Bistros und Cafes mangelt es in Vilnius wahrhaftig nicht. Auf der einen Seite stehen bekannte Marken, wie die günstige aus Finnland stammende Burger-Bude Hesburger, oder McDonald’s (davon gibt es einen in der Altstadt etwas weiter außen ein paar weitere). Das Coffee inn ist nett, bietet Gästen Wifi, und hat schon fast ein Monopol, so viele gibt es davon. Caif Cafe gibt es auch ein paar Mal und hat auch große Tassen. CHARLIE PIZZA gefällt mir sehr gut, zweimal hatte ich dort Pizza gegessen.

Wirklich interessant sind natürlich die individuellen kleinen Bistros, die verstreut in der Stadt liegen. Die Rezeption gibt mir den Tipp Forto dvaras in der Pilies Street 16, allerdings war es beim ersten Mal so voll, dass ich keinen Platz mehr bekam und ein paar Tage später noch einmal wiederkommen musste. Von der Webseite:

FORTO DVARAS was the first restaurant in Lithuania to offer certified meals from the Gastronomic Heritage Foundation. These are meals made in the traditional way, using products of local origin. You can hear Lithuanian music playing in a cosy atmosphere of an old estate, decorated with elements of the old graphics and pictures from authentic books. Children are playing with wooden toys and enjoying lovely surprises.

Das was ich hatte war wirklich etwas neues und sehr schmackhaftes, genannt ZEPPELIN. Sehr gut fand ich auch den Tipp von Field Trip: Bambalynė, ein gemütliches Bierhaus in der Stiklių gatvė 7. Man sitzt in einem Kellergewölbe und kann zwischen 50 lokal gebrauten Biersorten wählen, nichts was man in einem normalen Supermarkt finden würde. Mit der Frage nach „dunkel“ oder „hell“, „bitter“ oder „süßlich“ war meine Sorte schnell gefunden.

Dazu kommen einige Döner-Läden, wobei die verkaufte Variante genau genommen Dürüm, also ein gerollter Döner, ist. In einem Döner nahe meines Hotels, gab es im Regal 60 Sorten Alkohol, das Bier im Kühlschrank noch gar nicht mitgezählt. Schmunzeln musste ich auch bei den Fleischsorten: Döner mit Huhn, Rind und Schwein (!). Nein, ein Türke führte den Laden nicht.

An- Abreise

Mit dem Fernbus und Flugzeug ist Litauen gut angebunden, mit dem Zug ist es langwierig. Fernbusse fahren nach (Weiß-)Russland und West-Europa (Warschau) und innerhalb der Baltischen Staaten ist das eine komfortable und günstige Reisemöglichkeit mit Fahrzeiten von wenigen Stunden.

Vom Vilnius International Airport (VNO) und Kaunas International Airport (KUN) fliegen auch Billigflieger wie Raynair, Wizz Air), Norwegian Air Shuttle, allerdings gibt es in der Nebensaison weniger Flüge. Reguläre Airlines sind unter anderem Lufthansa, Scandinavian Airlines, LOT Polish Airlines. Mein Flug geht für 72 € (plus ein Gepäckstück) von Vilnius nach Weeze/Düsseldorf über Ryanair. Zum Flughafen geht ein Bus (und Zug) vor dem Bahnhof los, es sind Linie 1 und Linie 2 (blaue Linie), für 3,50 Litas (genau 1 €). Etwas 20 Minuten dauert die Fahrt, vorbei an einem angeleinten Pferd, das ruhig auf einer kleinen Wiese vor einer Fabrikhalle verharrt – surreal. Im Hintergrund scheint das IKEA-Logo. Nachdem ich um 13 Uhr das Hotel verlasse sitze ich tatsächlich 30 Minuten später im „Olympia“ Cafe des Flughafens und warte bei einem mittelprächtigen Cappuccino für 10 Litas (2,90 €) auf meinen Rückflug.

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