Nachdem ich meiner Frau erzählte, dass ich in meinen 40 Lebensjahren noch nie im Starlight Express Bochum war, schenkte sie uns Karten. Starlight Express ist eine Legende: Andrew Lloyd Webber komponierte es und brachte diverse Musikrichtungen wie Pop, Rock, Blues und Electro-Beat unter. Die Uraufführung war am im März 1984 in London, seit dem 12. Juni 1988 läuft es in Bochum in einem eigens gebauten Gebäude fast jeden Tag im Jahr; es ist das am längsten laufende Musical der Welt mit über 15 Millionen Besuchern – mit diesen Kennzahlen steht es im Guinness Buch der Rekorde. Erreichbar ist das Gebäude gut mit dem Auto. Ein großer Parkplatz für Wohnmobile und ein Parkhaus ist gegeben, das macht noch einmal 3,5 € extra und ist nicht im Ticketpreis eingerechnet.
Die Geschichte basiert auf einer Buchvorlage; kurz gesagt: Eine „alte“ Dampflok Rusty tritt im Wettbewerb gegen die Diesellok Greaseball und E-Lok Electra an. Nach diversen Rennen auf Rollschuhen verteidigt Rusty seinen Sieg und schleppt nebenbei Pearl, den 1.-Klasse-Waggon ab, die zwischenzeitlich dem elektrischen Blinki-Blinki verfällt. Ein deutscher ICE fährt auch mit, was das Publikum mit leichtem Stöhnen goutiert.
Die einzigartigen Kostüme und eine schnelle Show unterhalten das Publikum, das für den Spaß mehr als 100 € zahlen muss. Die Sitze sind alt, die Abstände zwischen den Sitzen unmenschlich, insbesondere für größere Menschen. Bei Ryanair ist mehr Platz. Schön sind die durch das Publikum verlaufende Rollschuhbahnen – man ist also inmitten des Rennens der FahrerInnen.
Das Musical hat sich in den 30 Jahren verändert. Lieder wurden ausgetauscht, Liedtexte überarbeitet. Wenn auch alle Darsteller Rollschuhe tragen, sind zwei Inline-Skater hinzugekommen, die für mehr Tempo sorgen. Fotos sind am Ende der Vorführung erlaubt, die Lichtverhältnisse machen Aufnahmen aber schwer.