Museumsböden

Vie­le Ent­schei­dun­gen bei den Umbau­maß­nah­men des Muse­ums erge­ben sich fast von selbst, doch es gibt eine Aus­nah­me: Die Ent­schei­dungs­fin­dung für den Boden­be­lag dau­er­te mehr als 3 Mona­te.

Zuerst die grund­sätz­li­che Fra­ge des Oberbodens/Belags:

  • 2K-Epo­xid­harz oder
  • Tep­pich oder
  • PVC oder
  • Flie­se oder
  • was ande­res z.B. zemen­tö­ses.

Die Prei­se pro qm für das Mate­ri­al sind irre­füh­rend und fast irrele­vant, wenn man

  • die Vor­be­hand­lung und
  • die Arbeits­zeit und folg­lich die Kos­ten

als Gesamt­heit betrach­tet.

In jedem Fall müs­sen Alt­be­lä­ge wie Kle­ber, Tep­pich oder PVC ent­fernt wer­den und eine gera­de Ebe­ne geschaf­fen wer­den. In mei­nem Fall gab es unter­schied­li­che Belä­ge: Tep­pich, Flie­se, PVC-Rol­len­wa­re, PVC-Plat­ten. Die voll­stän­di­ge Ent­fer­nung mach­te viel Arbeit, weil zum Teil drei (!) Schich­ten PVC auf dem Est­rich lagen. Eine Beton-Frä­se hilft und ein Tep­pich-Strip­per schäl­te sich zwei Wochen lang von mor­gens bis abends durch die Schich­ten.

Boden Werkstatt

Nach 250 qm ent­fern­ter Boden­flie­sen, 90 qm Tep­pich und meh­re­re Schich­ten PVC waren die Vor­ar­bei­ten erle­digt und ca. 1500 qm Est­rich frei­ge­legt. Durch die Ent­fer­nung der nicht-tra­gen­den Wän­de ent­stan­den Löcher im Boden, die ein Est­rich-Leger ver­füll­te. Im Ergeb­nis gab es eine Flä­che ohne gro­ße Löcher.

Wie ging es wei­ter? Aus­wahl des Ober­bo­dens:

  • Anhy­drit­est­rich oder
  • Flie­sen oder
  • Spach­teln mir Ver­har­zen der Fugen und 2K-Epo­xid­harz, Tep­pich, PVC

Auf dem Boden hät­te direkt gefliest wer­den kön­nen, doch die Gesamt­kos­ten sich hoch. Einen Qua­drat­me­ter mit 60 x 60 cm-Flie­sen bekommt man für 20 — 30 €, doch hoch sind die Ver­le­ge­kos­ten; das kos­tet locker 40 €/qm, wir wären also bei 60 T€ nur für das Ver­le­gen ohne Mate­ri­al­preis — kei­ne Opti­on.

Anhy­drit­est­rich ist rela­tiv güns­tig, weil er mit einer dün­nen Ver­sie­ge­lung gleich zum End­be­lag wird. Man kann ihn eigent­lich über­all dar­über gie­ßen, und auf­wän­di­ge Boden­vor­be­hand­lun­gen sind fast nicht mehr nötig. Eigent­lich per­fekt! Doch das Pro­blem für mich: Das Gewicht. Mit 60 kg/qm muss man rech­nen, das ist mir zu viel.

Wir hat­ten mit einer Uzin-Spach­tel­mas­se mit Ver­sieg­lung expe­ri­men­tiert, die uns die Plan-B GmbH auf­ge­tra­gen hat­te, doch die Ober­flä­che war zu weich und ver­kratz­te schnell, für ein Muse­um eine schlech­te Wahl.

Es ver­dich­te­te sich zu 2K-Epo­xid­harz, Tep­pich und PVC. Direkt die­sen Boden­be­lag auf­zu­brin­gen war nicht mög­lich, dafür war der Boden durch die unter­schied­li­chen alten Ex-Belä­ge zu uneben. Also muss der Unter­grund gespach­telt wer­den. Eine Mas­se wird etwa 3–5 mm auf­ge­tra­gen und nivel­liert den Boden. Spä­ter wird die­se auf­ge­raut, und Tep­pich oder PVC kann ver­klebt oder Epo­xi auf­ge­rollt wer­den.

Letzt­end­lich ent­schied ich mich für PVC. Die­sen Belag gibt es in Form von Rol­len, Plat­ten oder Plan­ken. Plan­ken haben den Vor­teil, dass sie leicht aus­ge­wech­selt wer­den kön­nen — ein­mal mit dem Cut­ter die Fugen los­schnei­den und eine defek­te Plan­ke aus­wech­seln.

PVC-Bodenschau

PVC-Boden­schau

2015-09-27 23.47.41 2015-09-27 23.48.23 2015-09-27 23.48.33 2015-09-21 09.46.38 2015-09-21 09.46.44 2015-09-21 09.47.10 2015-09-21 09.59.35 2015-09-21 10.00.03 2015-09-21 10.00.17 2015-09-21 10.14.54 2015-09-21 10.15.36 2015-09-21 11.49.53 2015-09-21 12.29.22 2015-09-21 12.29.29 2015-09-21 12.34.19 2015-09-21 12.51.25

In unter­schied­li­chen Läden schau­ten wir uns Duzen­de von Typen an, bis die Ent­schei­dung letzt­end­lich gefal­len ist. Kommt vor­bei und schaut es euch an 🙂

 

Tep­pich gibt es im Unter­richts­raum und dem inter­nen Archiv wegen der Lärm­min­de­rung. Epo­xi war am Anfang lan­ge Zeit ange­dacht, aber letzt­end­lich doch nicht die Wahl. Zemen­tös sind wir in der Werk­statt. Im Bis­tro-Café und der Küche gibt es Flie­sen.

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